(speziell: der 19. März fehlt mir irgendwie weil ich den über die Zeitzonen hinweg im Flieger verpasst habe)
In Brisbane angekommen kommt der erste Schock, nämlich dass es hier tatsächlich 27 Grad, Sonne und eine enorme Luftfeuchtigkeit hat. Wir, das heisst alle ausser Australier und Engländer, dürfen uns schon vor der Übernahme unseres grossen Gepäcks in die Schlange stellen damit unsere Pässe kontrolliert werden können. Ich bin immer noch hibbelig, ob meine AUD im Koffer sind und wäre froh, ich hätte mein Gepäck schon.
Dann ist es soweit und da ich angegeben habe dass ich tierische Sachen mitführe (irgendwo hies es man solle ehrlich sein) darf sich der Spürhund an mir und meinen Gepäckstücken vergnügen. Zu diesem Zweck stelle ich mich und mein Gepäck auf einen roten Streifen im Teppich und lasse schnüffeln. Alles ok und endlich kann ich nachprüfen ob meine aud da sind und: juhui, sie sind da und da ich ja Zeit habe, gönne ich mir einen Cappucino und ein Wasser im Flughafen, nachdem ich mal die Nase rausgehalten habe und bemerkte, dass es draussen nochmal düppiger ist und ich will ja eigentlich sowieso schauen wie das mit dem Zug oder den Bussen war. Vorallem seit ich beim Anflug gesehen habe, wie weitläufig hier alles ist – ein Taxi hätte womöglich ein Vermögen gekostet.
Nachdem ersten: sorry, my english is not very good, bin ich stolze Besitzerin einer GO card und auf Ihre Frage ob ich wisse wo die Züge fahren sage ich noch stolzer, yes, upstairs und sie lächelt. Dass ich aber mit upstairs eigentlich downstairs gemeint habe und nach der ersten Schrecksekunde im Keller des Flughafens bemerke dass ich eigentlich in den dritten Stock hätte fahren sollen finde ich den Übergang zu den Zügen, lasse mich durch einen weiteren netten Australier beim benutzen meiner Card bei den Schleusen einführen und bin im nullkommanichts in Brisbane an der central station – 5 Minuten weg vom Hotel (das habe ich auf dem Stadtplan noch abgecheckt).
Was mir niemand gesagt hat ist, dass Brisbane am Hang liegt und dass ich meinen megaschweren Koffer fast nicht die Strasse hochbringe. (sieht auf den Fotos eigentlich gar nicht so steil aus :-) )
Aber dann ist es geschafft und ich komme im Annies Shandon Inn an. Alles ist klein, alt, aber sauber und ich schwinge mich als erstes unter eine kühle Dusche und fühle mich wie Neugeboren.
Dann noch den code fürs Wlan abholen (5 Dollar für 6 tage finde ich ok) und dann packe ich meinen Rucksack, Fotoapparat und ab gehts schon mal in die Stadt.
Ich stelle folgende Sachen sehr schnell fest: erstens laufen hier alle Leute so, wie sie Autofahren, nämlich auf der linken Seite auf den Gehwegen. Dann sind auch die Drehkreuze "verkehrtrum" und die Rolltreppen ebenfalls. Ist vielleicht gut, wenn ich mich jetzt erst mal die ersten Tage als Fussgängerin versuche und erst dann in den Verkehr gehe. Ich laufe zuerst zum Brisbane River und zwar dorthin, wo man auf der anderen Flusseite das QPAC sieht. Schon jetzt ist klar dass ich diese Strecke ganz sicher nicht laufen werde, vorallem nicht in den neuen Schuhen.
Danach gondle ich zurück und versuche, um 12 Uhr mittags durch all die Leute hindurch zu schlendern (vorallem auf der falschen Seite des Trottoirs. Am schlimmsten ist es im Bankenviertel in das ich mich verirre) Essen mag ich nichts, da wir ja im Flugzeug reichlich verköstigt wurden. Aber Durst habe ich so langsam und ich finde einen kleinen Laden der Getränke verkauft. Anschliessen setzte ich mich auf eine Steinbank und schaue dem Treiben zu.
Da es noch einen langen Abend gibt, gehe ich zurück ins Hotel und lege mich noch ein Stündchen hin. Danach heisst es parat machen für mein erstes Highlight dieser Ferien: Guys and Dolls im QPAC in Brisbane.
Ich nehme von der Central station die Metro – es sind zwar nur zwei Stationen aber diese zu laufen wäre happig geworden. Ausserdem regnet es einen kurzen Moment, aber genau dann, als ich über die Strasse zum QPAC möchte. Aufzupassen gilt es auch, wenn man ohne Fussgängerstreifen über die Strasse laufen will – die Autos kommen auch hier von der falschen Seite ;-)
Schnell ist der Eingang gefunden und im Foyer verkauft eine nette junge Frau Programme von Guys and Dolls. Ich komme mit ihr ins Gespräch und erzähle dass ich extra wegen dieses Musicals nach Australien gekommen bin. Sie macht mir ein Kompliment wegen meines Kleides (habe das gelbe an) und ich bin happy. Vor allem auch, weil ich sogar schon eine kurze Konversation hab führen können und zwar so, dass mich mein Gegenüber versteht.
Als es dann losgeht und ich Ian zum ersten mal Life sehe überwältigt es mich fast, es ist einfach genial. Ich habs geschafft, bin hier und der Grund meiner Reise kann ich auf meinem Lebensplan abhaken – ich könne losheulen, zum zweiten mal an diesem Tag.
In der Pause spricht mich ein älterer Mann an und da ich nicht verstanden habe was er meint sage ich mein: sorry, my english ist not very good. Da fragt er where you come from und als ich sage Switzerland hat auch er mega Freude. Er ist mit seiner Frau im letzten Jahr in Luzern gewesen und wir unterhalten uns sehr gut über Pilatus und co. Er ist auch sehr nett und korrigiert mich einmal sogar als ich etwas nicht richtig ausspreche – total süss. Auch der zweite Akt ist genial und als alles vorüber ist, gehe ich nochmals an diesen Merchandising-stand und frage die Dame ob sie vom QPAC oder von Harvest Rain ist. Sie sagt, QPAC und ich erkläre mein Problem mit der Schokolade für Ian.
Ah, da muss ich wohl noch eine kurze Klammer öffnen für alle die die ganze Vorgeschichte nicht kennen (im ersten Teil meines Reiseberichtes wird das wegen der Schokolade eben nicht erklärt.): Ian Stenlake hat in einem Interwiew mal auf die Frage: was macht dich glücklich nur ein einziges Wort gebraucht: Schokolade. Und was macht man da als Fan, wenn man aus der Schweiz ins Ausland fährt? Genau, man bringt besagte Schweizer Schokolade mit.
Also, nun weiter mit der Story: Sie sagt, ich solle doch einfach an den Cast-Eingang gehen, die kämen dort alle raus. Dann könne ich sie selber geben oder auch gerne hier abgeben. Das ist super und ich begebe mich zum Cast-Ausgang. Die Schoggi habe ich ja zwar noch nicht dabei, aber ein Blick auf Ian werfen, das kann ich ja schon mal.
Es stehen schon ein paar Frauen da, denen man ansieht dass sie noch ein Autogramm holen wollen und ich überlege was ich tun soll. Als Ian dann rauskommt denke ich: hey warum nicht: reiss dich zusammen und trau dich. Auch wenn ich sonst ja nicht scheu bin oder aufs Maul gefallen, aber in solchen Sachen bin ich eine Nuss. Und dann noch in einer Fremdsprache – schrecklich.
Gesagt, getan, also stehe ich ebenfalls in die Schlange – komme mir zwar total doof vor, bin ihm dadurch ja schon mal näher als je zuvor. Er nimmt sich für alle mega viel Zeit und endlich bin ich dran: Ich, überhaupt nicht nervös, hihi, gehe auf Ihn zu und sage: Hi Ian, I’m Karin from Switzerland. Da reisst er die Augen auf breitet seine Arme zur Umarmung aus und ruft in einer mega Lautstärke: Karin – welcome to Australia und zieht mich zu sich hin umarmt mich und küsst mich auf die Wangen. Und schon ist das Eis gebrochen und ich überhaupt nicht mehr nervös. Die Leute rundherum haben sich verwundert umgedreht als Ian mit seiner lauten Stimme meinen Namen gerufen hat und fragen sich wohl ernsthaft, was da im Moment abgeht. Karin:Glücklich :-).
Er fragt ob ich gut gereist bin, ob ich nicht mega müde sei, wies mir gefallen hat heute abend und ob ich nicht morgen oder übermorgen Lust hätte, mit ihm und seinen Kollegen nach der Show was zu trinken.
Ich bin hin und weg. Dann gebe ich ihm trotzdem noch das Programm zum unterschreiben und er sagt, wir sähen uns ja zwar auf jeden Fall noch ein paarmal und als er meinen Namen buchstabiert, habe ich absolut alles von meinen Buchstabierübungen vergessen, dabei war ich darin doch so gut im Kurs. Wir sind uns nicht einig ob man karin mit I oder mit E schreibt. Also ich mir eigentlich schon, aber ich kanns nicht Buchstabieren, grummel. Und was macht er? Genau: er schreibt sich zuerst mit meinem Wasserfesten Filzstift meinen Namen auf den Handrücken um zu fragen obs so ok sei – mannmannmann, ich war so ne Niete. Dabei hätte ich einfach sagen können: as in Ian.
Dann verabschiede ich mich mit einem Lächeln im Gesicht – ich glaube mitlerweilen dass das gar nicht mehr verschwindet – wusstet ihr noch wies war als ich mit Piki meinen ersten Parcours absolviert hatte? Genau so. Mein erstes Highlight war mehr als toll und eigenlich schon davon gekrönt, dass ich ihn persönlich treffen durfte (könnte jetzt also eigentlich heim, hihi). Ich hatte mir zwar immer gewünscht, dass ich ihn nicht nur auf der Bühne bewundern könnte und das mit dem Autogramm wäre ja auch noch etwas was man erreichen kann wenn man wie soeben den Mut hat am Bühneneingang zu warten. Aber dass er sich tatsächlich an unsere Konversation im Facebook erinnert und mich dermassen herzlich empfängt, damit hätte ich auch in meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt.
Dann gehts mit der Metro zurück zum Central Bahnhof. Dort kommt mir in den Sinn dass ich eigenltich doch Hunger habe und ich kehre im Mac Donalds ein – 24 stunden 365 Tage im Jahr offen. Die anschliessende Heimlauferei den Berg hoch ist zuviel für meine Füsse – hätte ich doch die Flip Flop noch eingepackt.
Ja, und nun ist es in Down Under 01:50 Uhr in der Nacht und ich habe es endlich geschafft, mein Tagebuch soweit nachzuführen, dass die ersten Tage meiner Reise dokumentiert sind.
Nachdem ich um 04:00 Uhr endlich das Licht gelöscht habe konnte ich doch irgendwann schlafen und als ich um halb zehn im Frühstücksraum stehe, gibt es gerade noch Schwarztee – very british. Ich gönne mir einen solchen und überlege, wie ich es anstelle, dass ich jetzt schon so elegant angezogen bin, dass ich mich um ein Uhr nachmittags im Theater zeigen kann, aber vorher noch eine Sightseeingtour an den Brisbane River unternehmen kann. Also ziehe ich die Turnschuhe an und die eleganten werden in den Rucksack gepackt. Den Rucksack kann ich an der Garderobe abgeben. Mit einem Jupes und einer netten Bluse kann ich beides tun und so schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ach ja, und die Füsse verlangen nach Blasenpflastern, da meine eleganten Schuhe doch nicht dazu gedacht sind, längere Wanderungen, beispielsweise vom Hotel zum central station zu unternehmen.
Heute abend gehts mit den Flip Flop ins theater und die Schuhe nehme ich in der eleganten Tasche mit. Sieht zwar superlustig aus, das elegante Outfit und die Flip Flops, but whatever, mich kennt ja niemand. Habe extra noch Geschenkpapier gekauft um die Schokolade einzupacken (habe ich zu Hause vergessen, genau so wie Briefpapier für den Begleitbrief. Diese Sachen kaufe ich in einem sauteuren Papershop, aber das war es wert: es ist der Druck einer alten Landkarte von Europa – irgendwie passend.
Anschliessend gehts an den River und in der Riverbar gönne ich mir einen Croque monsieur und einen Latte, auf dem ein schönes Herz gezaubert ist, und schau Felix: überall Eis im Getränk, von da her würde es dir auch gefallen. Aber die Temperaturen wären definitiv nichts für dich.
Während dessen schreibe ich noch den Begleitbrief zur Schoggi und schon ist es zwölf und ich muss mich beeilen damit ich noch genügend früh im QPAC bin um Schuhe zu wechseln und den Rucksack abzugeben. Alles klappt prima. Dieses Mal habe ich einen Platz ganz hinten. Die Akkustik ist toll, aber die Schauspieler sind defintiv zu weit weg. Zum Glück sitze ich heute abend wieder ganz vorne und zum Glück hat mir Felix seinen kleinen Feldstecher mitgegeben.Nach der Afternoonvorstellung heisst es heimdüsen, duschen, relaxen und umziehen und ab ins Theater – phu, stressige Ferien, aber das habe ich gewusst und es macht ja Spass. Ian schreibt mir, dass es nach dem Theater noch eine kurze Veranstaltung im Foyer gibt und dass ich doch auch kommen soll, wir hätten dann anschliessend noch Zeit und ich könne ihm sein Geschenk geben. Nachdem die Vorstellung beendet war, gab es dann also noch eine Ansprache von Tim O Connor und das ganze Foyer war voll mit Leuten. Nach der Ansprache gabs eine lange Schlange von Leuten, die bei Ian ein Autogramm abholen wollten, also setzte ich mich auf eine Lounge beim Fenster und wartete mal ab (ist ja auch schön, einfach beobachten). In einer Unterschriftenpause gesellte er sich zu einem Päärchen und unterhielt sich angeregt, sodass ich einfach mal brav sitzenblieb. Dann entdeckte mich Ian und winkte mich zu sich. Er stellte mich tatsächlich seinem Manager und dessen Begleitung vor. Leider war ich so aufgeregt, dass ich mir den Namen des Managers nicht merken konnte. Mitlerweilen weiss ich ihn: er heisst Matt Andrews. Bei der Frau wars einfacher, die heisst Karen. Einfach mit E anstatt mit I und Ian erzählt unsere Buchstabierstory vom Vorabend: thanks Ian ;-) Die beiden waren erstaunt darüber dass ich aus Europa komme und der Hauptgrund Ian Stenlake ist. Ian kümmerte sich derweilen wieder um Fans und ich wurde von Karen brav mit small talk unterhalten.
Also, mit dem reden klappts recht gut, mit dem verstehen manchmal weniger. Und dann kam Ian zurück mit einem Päärchen im Schlepptau - diesmal handelte es sich um seinen Cousin und dessen Frau. die beiden wohnen an der Gold Coast und nachdem sich Ian schon wieder verabschieden musste, konnte ich mich angeregt mit der netten Frau des Cousins unterhalten und bekam obendrauf noch einen Queensland-Aussprache-Kurs für die Stadt Mackay und ein paar hilfreiche Reisetipps von Cairns bis Brisbane. Dann hatten sich die Reihen stark gelichtet und ich hatte die Möglichkeit, mein Schokoladenpäcklein Ian persönlich zu übergeben. Er fragte ob es ok sei wenn er es später öffnet und erkundigte sich am Schluss ob ich auch sicher nach Hause käme (da war ich mir nicht so sicher, da bei uns in der Schweiz die letzten Busse ja teilweise schon kurz nach Zwölf fahren. Aber schlimmstenfalls hätte ich mir ein Taxi gerufen. Aber nur schon die Frage macht aus einem perfekten, symphatischen Mann auch noch ein Gentlemen). Zum Glück fahren in Brissie auch nach 12 Uhr nachts noch Zug und Bus und so komme ich – immer noch nicht müde – um halb eins im Hotel an. Diesmal habe ich geschaltet und meine Flip Flop mitgenommen zum wechseln .
So, heute war ich an der Gold Coast - genauer in Burleigh heigts, zum ersten Mal am Strand. Da morgen ja Frühaustehen angesagt ist habe ich es heute gemütlich genommen und war zum Strand unterwegs. Jetzt kommts: ich muss mich dringend noch an die Distanzen gewöhnen oder zumindestens vorher besser informieren. Die Metro hatte über eine Stunde bis um "Ende" der Gold Coast. und von der Endstation wollte ich eigentlich laufen (sah auf dem Plan nicht sehr weit aus). Der Bus hatte dann allerdings 20 Minuten *grins* - super, Karin. Als ich mit meinem Fotoapparat bewaffnet auf dem nassen Sand stehe und meine ersten Aufnahmen mache, fährt hinter mir im Sand das Rettungsmobil durch. Ich kehre mich um zum fotografieren und schwupps: erwischt mich die erste Welle und meine grünen dreiviertelhosen sind bis knapp zur Unterwäsche nass – bravo, das wird definitiv mein Tag heute
…….es kommt noch besser: Auf dem Rückweg habe ich dann meinen ersten unfreundlichen Australier angetroffen ( es gibt sie also doch, wenngleich nicht so oft): Als ich in den Bus einsteigen will spricht mich der Fahrer an. Ich hab nicht gleich gerafft was der will, bis er mich total gemein fragt ob ich eigentlich nicht englisch kann - bööser Mann. Ich hab dann gecheckt, dass er nur "its free" gesagt hat, soll soviel heissen, dass man für einmal seine Buskarte nicht ans Gerät halten muss sondern einfach gratis einsteigen kann. Schnüff, hat mich doch total aus dem Konzept gebracht. Jedenfalls wussten wir anschliessend warum die Fahrt gratis war. Der Typ ist gefahren wie ein Henker und wenn er an einer Haltestelle anhalten sollte hat er eine Vollbremsung gerissen. Es waren alle froh als wir aussteigen durften und ich dass ich dieser peinlichen Situation entschwinden konnte – doof sowas.
Am abend stand das was auf dem Programm?: genau: Guys and Dolls. Ich hatte diesmal wieder einen Platz ganz hinten und den Feldstecher dabei. Einfach genial, die Show. Anschliessend gings gleich nach Hause, muss ich doch am morgen früh raus.
Heute ist also der grosse Tag und ich bin Backstage with Guys and Dolls. Eigentlich möchte ich am Bahnhof am liebsten wieder umkehren. Kann ich doch nicht gross englisch verstehen und tanzen geht wohl auch nicht. Aber in der Menge werde ich untergehen und das ist ok so. Tja, daraus wird ja dann wohl nichts, als ich sehe dass auf der Liste lediglich 8 Personen stehen. Ich entschuldige mich bei Su (sie führt uns durch den heutigen Tag) dass ich nicht sehr gut englisch spreche und verstehe. Kein Problem meint sie. Drinnen warten dann schon die anderen: ein Junge und 6 Mädchen – übrigens alle angehende Tänzer, wie sich im Gespräch herausstellt, ach ja und ich.
Punk neun Uhr geht’s los und wir werden zur Bühne geführt – hintenrum. Auf der Bühne begrüssen uns Tim O’Connor, der Direktor des Harvest Rain Theaters, George Canham, Choreograph von Guys and Dolls und Maitlohn Drew, der Music Direktor. Da komme ich zum zweiten Mal mit der vorsichtigen Äusserung dass ich nicht gut englisch kann – weiterhin alles kein Problem. Unsere Gruppe wird mit Maitlohn und seinem Klavier alleine gelassen und wir dürfen als erstes Stimmübungen machen, indem wir Tonleitern rauf und runtersingen. Als es dann zum wirklichen Singen kommt wird’s schwierig. Neinnein, ich singe eben nicht die Hauptstimme, was eigentlich am einfachsten ist, sondern Tenor und das weicht ziemlich von der Grundmelodie ab. Schlussendlich können wir ein ganzes Stück zusammen singen und es macht Spass. Wir dürfen es dann auch dem Direktor Tim und ein paar seiner Crew vorsingen.
Dann kommt George zurück und nimmt uns unter seine Fittiche. Jetzt wird getanzt und Karin meldet sich zum drittenmal zu Wort: sie habe ein künstliches Kniegelenk und könne evtl. nicht alles mitmachen. Ja klar, aber sie tanzt volle Kanone mit. Schliesslich tanzen wir eines der Hauptlieder – Lady Luck. Wow, hammer, aber zum Glück hatte niemand eine Videokamera dabei, ich sah bestimmt etwas linkisch aus dabei.
Anschliessend führt uns Tim durch die Bühnenanlage und erzählt uns sehr viel spannendes – hey, und ich verstehe fast alles, gut, nicht?
Dann geht’s zum Mittagessen in die Backstagekantine. Ich gönne mir einen Cesar-Salad (den zweiten innerhalb von zwei Tagen, aber irgendwie habe ich bei dieser Hitze gar keinen Hunger). Su erklärt uns, dass eigentlich alle vom Cast hier vorbeikommen würden, verteilt uns Autogrammkarten und wasserfeste Filzstifte und wir warten.
Ich hole mir irgendwann noch einen Kaffe und während ich auf meinen Latte warte kommt Ian mit einem weiteren Schauspieler rein. Zielstrebig läuft er quer durch die Kantine und als er fast neben mir steht sage ich zu ihm: Hi Ian, da schaut er zu mir hin und meint völlig erstaunt (und wiederum so laut dass es der ganze Raum mitbekommt): hey, Karin, you here? What are you doing? Und wieder kommt eine herzhafte Begrüssung von ihm. Ich zeige ihm stolz meinen Backstagepass während Su ihm erzählt, wie toll ich getanzt habe heute morgen – ja bravo. Ian stellt mich seinem Kollegen vor – es ist Dale Pengelly der auch eine Rolle im Stück hat. Das läuft mal wieder wie folgt ab: Karin, thats Dale, Dale thats Karin from Switzerland. Und Dale meint: ah, thats This Karin – hello (ich glaube, er hat mitlerweilen all seinen Kollegen von der „cracy Karin" erzählt, aber ich finde das amüsant – recht hat er ja ;-). Ian fragt nochmal nach, wie oft ich jetzt die Show gesehen hätte – 4 mal? Ich meine, nein 5mal und Ian lächelt. Übrigens ist sein lächeln sein Markenzeichen, dafür lieben ihn seine Fans ;-). Ich störe alsdann nicht länger und will mit meinem Latte zurück zum Tisch. Leider ist aber der Becher so voll und ich so am zittern dass ich zuerst mal einen Schluck nehmen muss bevor ich mich entfernen kann (bückt Euch mal elegant zur Theke runter in einem so kurzen Kleid? Ich weis schon, weshalb ich lieber in Shorts und Sneakers rumlaufe anstatt im eleganten Outfit.
Ian kommt dann zu unserem Backstagegrüppchen fängt mit unterschreiben an und erklärt dann meinen jungen Tanzkollegen dass ich extra aus der Schweiz gekommen bin, worauf die Teenies abwinken und meinen, das wüssten sie doch schon .
Ich habe heute meine Cam dabei und frage Su ob sie von mir und Ian ein Foto machen würde – aber sicher. Ach, und hey: ich seh nicht ganz so frisch aus auf dem Foto, die tanzerei eine halbe Stunde vorher hat doch ziemlich zugesetzt.
Und dann geht’s ab vor die Bühne und wir haben tatsächlich spezielle Plätze: wir dürfen auf dem ersten Balkon ganz auf der Seite sitzen und bekommen alles Hautnah mit und ich sehe Guys and Dolls zum letzen Mal – ein bischen wehmut ist dabei, es waren einfach geniale vier Tage.
Wie in den meisten grossen Theatern darf ja während der Aufführungen nicht fotografiert warden. Ich habe das Glück dass ich für Ian's offizielle Webseite von Nick Morrissey Fotos einstellen darf.
Wenn ihr mehr Fotos zu dieser tollen Produktion sehen möchtet (beispielsweise von den Proben) , besucht doch Ian's Webseite: klick hier
Vorbei – 4 Tage voller Magie – Theater und die Bühne war ja eigentlich schon immer mein Leben – sind passe.
Jetzt heisst es vorwärtsschauen und geniessen, es warten hoffentlich noch viele tolle Erlebnisse auf mich in den nächsten Wochen, (auch wenns fast nicht zu toppen ist *grins* das musste jetzt sein).
Heute war ich fast den ganzen Tag mit dem Fährschiff auf dem Brisbane River unterwegs. Der Fluss schlängelt sich dreimal durch die ganze Stadt und man kann wundervoll relaxen. Ich hab die ganze Strecke gemacht – fast bis zum Meer und Landeinwärts ist das Universitätsgelände die letzte Station.
Ich habe wieder einen Einheimischen kennengelernt: Paul aus Brisbane, 70 Jahre alt und seine Leidenschaft sind Kreuzfahrten und wenn er gerade mal zu Hause ist, fährt er so oft es geht mit der Fähre mit und lernt Leute wie mich kennen. So langsam werde ich mutiger mit reden und um Worte bin ich auch je länger je weniger verlegen.
Zurück am Pier gibt’s noch einen Kaffee mit Blick auf die Storybrigde und dann laufe ich zielstrebig los Richtung Hotel. Genau: klein Karin läuft zielstrebig los…… in die falsche Richtung (Felix würde jetzt wieder verstehend nicken). Als ich anstatt vor der Central Station plötzlich wieder den Brisbane River vor der Nase habe und am anderen Ufer das Riesenrad entdecke weis ich: es ist zwar vielleicht ein Vorteil wenn eine Stadt in einer art Schachbrettanordnung gebaut wird, aber man sollte sich doch ab und zu fragen, ob man eben kreuz oder quer laufen muss. Egal, warscheinlich hat mich das Theater noch ein letztes Mal magisch angezogen.
Heute ist mein letzter Tag in Brisbane bevor es morgen mit dem Flieger nach Cairns geht. Ich habe jetzt schon horror davor, meinen mega schweren Koffer die steile Strasse hinunterzuziehen, ohne dass er mir wegfährt .
Nachdem es gestern in der Nacht heftigst geregnet hat (Felix hat das übers Skypen sogar ein bischen mitbekommen) war es heute morgen ok als ich ich Hotel weg bin. Als ich mich dann für meinen Latte am Pier ins Kaffee gesetzt hatte, fing es wieder an zu regnen und war danach durchzogen aber hörte immer wieder auf. Zum Glück habe ich meine Fährtour auf dem Brisbane River gestern absolviert, heute hätte ich nicht die ganze Zeit auf Deck sitzen können und geniessen. Aber es zeigt sich wieder mal dass es gut war auf Claudias Rat zu hören. Sie meinte nämlich, dass ich keine Regenjacke bräuchte. Ist definitiv so: wenns etwas regnet ist es nicht schlimm und vorallem nicht kalt – im Gegenteil. Und wenns dann aufhört ist die Luft so stickig dass man auf keinen Fall eine Regenjacke mit dabei haben möchte.
Ah, und wenn ich meinen Fotoapparat im Rucksack verstaut habe anstatt um den Hals zu tragen halten mich die Ausländer scheinbar für eine Einheimische. Ich wurde nämlich gefragt, wos denn hier zum Hauptbahnhof geht und ich hab brav Auskunft gegeben – gut nicht?
Und dann habe ich noch ein kleines Vermögen für Briefmarken ausgegeben. Ich habe per Zufall die Hauptpost entdeckt (nehme jedenfalls an dass das die Hauptpost war, da mega gross) und gefunden, ich könnte gleich meinen Vorrat an Briefmarken auffüllen. Also ich weis ja dass die Postkarten rund um die Welt müssen und da es für mich immer noch eine der schönsten Sachen ist, nebst den anderen Medien, Postkarten zu schreiben ist das kein Thema. Aber die nette junge Postangestellte hat mich 3x gefragt ob denn die Menge auch stimmt und mir vorsichtshalber auch noch den Preis genannt. Ich hab sie angelächelt und gesagt es sei ok. Jedenfalls sind sie wunderschön und ich freue mich schon aufs schreiben. Aber: seid bitte nicht böse wenn einige von Euch dann doch keine bekommen – sonst müsste ich mehr als einmal aufs Nachtessen verzichten damit es mein Budget nicht sprengt ;-)
Obwohl es heute ab und zu geregnet hat geht ein gemütlicher letzter Tag in Brisbane langsam dem Ende entgegen. Jetzt heisst es noch packen, im Internet nachschauen ob mein Flug morgen planmässig fliegt, vielleicht auf die eine oder andere Antwort von Euch auf Facebook hoffen und heute mal eher ins Bett gehen als sonst in meiner Zeit hier in Brizzie. So traurig ich bin dass der erste tolle Teil meiner Ferien zu ende geht so erwartungsvoll fliege ich nun nach Cairns. Nebst dem mich dort ein tropisches Klima erwartet werde ich dort mein erstes Morning Melodies Konzert mit Ian erleben und wenns die Zeit erlaubt (also seine, ich wäre ja flexibel ;-) ) werden wir dort am nächsten Sonntag das geplante Interwiew abhalten. Sofern bei Maggie im B+B in Cairns das Wlan ebenfalls funktioniert, werdet Ihr schon bald wieder von mir hören (ihr ärmsten ;-) )
Bin in Cairns (oder soll ich sagen im Hochsommer) angekommen und Maggies "Floriana Guest House" ist genau so - oder noch besser, als ich es mir erträumt habe. Hatte ich in Brisbane ein Minizimmer ohne eigenes Bad, komme ich hier an, habe einen riesigen Schlafbereich mit zwei Betten (ein grosses und ein kleines) einen überdimensionierten Wandschrank, ein Badezimmer, eine Küche und sogar ein Bügeleisen - cool oder? Den Kühlschrank und die Klimaanlage musste ich erst mal in Betrieb nehmen, aber jetzt kühlt mein Schlafzimmer so langsam runter.
Ich habe ausgepackt und sobald es nicht mehr voll die Mittagshitze hat, werde ich einen ersten Spaziergang am Meer machen. Dazu brauche ich nur über die Strasse zu hüpfen und einen eigenen kleinen Pool haben wir auch, davon gibts dann bei Gelegenheit noch Fotos.
Nun bin ich also schon mal die Esplanade hochgelaufen um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Meine Maggie war gerade am Mittagessen als ich angekommen bin und musste anschliessend noch kurz weg. So gabs also unkompliziert mal den Zimmerschlüssel, alles andere regeln wir dann später. Ach ja, was noch wichtig gewesen wäre ist, dass – wenn Maggie aus dem Haus geht und sie den Vordereingang (ein grosses Gitter) zusperrt, man da mit seinem Zimmerschlüssel nicht rauskommt. Ich stand also wie der Affe im Käfig hinterm Gitter und versuchte von innen – und als das nicht funktioniert hat, noch von Aussen (dazu würgte ich mein zartes Händchen durch die Gitterstäbe) aufzusperren – nichts ging. Glücklicherweise hörte ich jemanden im oberen Stock – krallte mir diesen und der erklärte mir, dass wir, wenn Maggie nicht da ist – durch den Hinterausgang rausgehen. Alles klar, nur wissen muss mans ;-)
Mitlerweilen habe ich drei Prospekte für Ausflüge die sie empfiehlt, eine Mitfahrgelegenheit zum Morning Melodies Konzert am Montag, weil Maggie da auch hingeht sowie meine erste Wäsche in der Waschmaschine – bin ja mal gespannt wie das rauskommt und vorallem wielange das Ding hat, hihi – man lernt nie aus. Pro Waschgang 3 Dollar und das Waschpulver kann man auch gleich bei Maggie beziehen – schon wieder ein Problem weniger.
So, mitlerweilen ist meine Wäsche fertig – hat noch die gleiche Farbe und Form und riecht gut – Ziel erreicht.
Jetzt düse ich dann mal auf einen Abendspaziergang ins Städtchen und überlege an welchem Tag ich das Barriere Reef, wann das Cape Tribulation und wann Den Rainforest plane. Da der Strand direkt in Cainrs nicht zum Baden einlädt – meine Nichte hat mich noch extra vor den Krokodilen gewarnt, die sich da im Meer tummeln.
Es macht sowieso nicht zum Baden an, da die Küste vor Cairns schlammig ist und das Wasser von den Mangrovensümpfen her braun. Aber nördlich von Cainrs gibt es traumhafte Strände, da fährt der Shuttelbus hin. Und Morgen abend wäre noch ein Jazzkonzert mit Maggie. Auf dem Flyer steht: Bring your Instrument. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich Maggie gesagt, dass es leider zu weit sei, meine Klarinette zu Hause zu holen. Ich hoffe jetzt einfach nicht, dass sie auf dumme Gedanken kommt – ist es doch schon länger her seit ich gespielt habe.
Irgendwann in dieser Nacht musste ich mein Klimagerät abstellen da der brummende Ton einem ziemlich auf den Keks gehen kann. Aber es kühlte dann auch draussen ab und war gar nicht mehr so drückend. Merkt ihr bereits die Betonung auf dem Wort war ? Dann hat es irgendwann gegen morgen heftigst geregnet und ich dachte schon mein Strandtag platzt.
Heute morgen um neun Uhr war dann wieder Hochsommer. Und das sage ich nicht nur so. Mein Handy gibt ja jeweils die effektive und eine gefühlte Temperatur an und das de Unterschied so gross ist hätte ich auch nicht gedacht: Real Temp: 28, feel Temp – und jetzt haltet Euch fest: 37 Grad !!! Ok, ich wusste ja eigentlich schon was mich erwartet – danke Claudia – aber gleich so?
Ich hangelte mich dann von Schattenplatz zu Schattenplatz und da ich seit Tagen eigentlich fast nichts mehr esse (bin nicht sicher was daran Schuld ist, aber ich ernähre mich noch von Mineralwasser und Kaffe), habe ich heute im Coffee Club ein Birchermüesli bestellt. Dafür gibt es im englischen ja kein Wort. Das war lecker mit extra Erdbeeren.
Und dann wollte ich eigentlich übers Netz eine Hafenrundfahrt mit Fahrt in die Mangroven buchen. Toll ist, dass Cairns ein offenes Wlan betreibt und man so also überall Internet hat. Dann wollte ich das buchen abschliessen, aber was bringt es wenn man zuletzt eigentlich den Voucher ausdrucken soll? Genau, hab ja alles dabei, aber einen Drucker? Drum gabs nichts anderes als – genau: zum ersten mal mein Handy mit der Australischen Prepaidcard für einen englischen Anruf zücken (dafür hab ich sie ja). Hilfeeeeee. Ihr habt ja von meinem kläglichen Versuch gelesen, nur schon das i in meinem Vornamen zu buchstabieren – Buchstabiert mal Siegrist. Irgendwie hats jedenfalls geklappt und dann wollte sie doch noch meine Kreditkartenangaben. Das Vorlesen von Zahlen haben wir ja zum Glück auch vorwärts und rückwärts geübt und so war das oh für null und das doubleone für 11 etc. kein Problem und ich konnte meine Hafenrundfahrt mit erstem Blick auf Krokodile im Mangrovensumpf buchen.
Ich weis nun übrigens defintiv was es hier hat und in Brisbane nicht: extrem viele Deutsche Touristen ;-), oder halt irgendwie generelll viel mehr Touristen. Ich denke das ist einer weshalb ich gestern am anfang einfach nicht so recht ankommen wollte.
Die Hafen- und Mangrovenbootsfahrt war dann wirklich sehr interessant und genialerweise waren wir auf einem Schiff, auf dem eigentlich 50 Personen platz hätten, gerade mal zu sechst mit einem Kapitän und einem Guide. So konnten wir alle problemlos hinten im freien sitzen. Was es hier immer gibt ist gratis Tee. Stellt Euch aber bitte keine Palette mit den verschiedentsten Tees vor sondern einfach SCHWARZTEE – schliesslich ist es doch teilweise immer noch very british.
Wir kamen an der Naval Base vorbei – leider war kein Patrouillenboot im Hafen (das interessiert nun mal wieder nur meine Sea Patrol Anhänger ;-) ) aber ich habe trotzdem ein paar Fotos gemacht.
Als es dann in die Mangroven ging war die Enttäuschung natürlich gross, als wir keine Krokodile zu sehen bekamen. Aber hey: wenigstens habe ich Krabben fotografiert – Caroline, schau, fast dieselben wie in Cuba, nur warst du natürlich viel näher dran.
Ach ja noch was für meine Sea Parol Leser: in diesen Mangrovenflüssen wurden übrigens viele der Schnellbootszenen gedreht.
Endlich zurück im Hotel (die Luftfeuchtigkeit ist abartig) konnte mich Maggie mit einer frohen Botschaft beglücken: ich kann morgen ans Cape Tribulation (da hat damals Captain Cook sein Schiff aufs Riff gesetzt und es muss einer der schönsten Strände sein) inkl. Krokodile gucken und so, und übermorgen geht’s dann mit dem Zug und der Gondelbahn nach Kuranda (für 10 Dollar könnte man eine Gondel buchen, die keinen Boden hat – naja, vielleicht wäre das ideal zum schauen, wie sich mein Schwindel macht, wenn ich dann in Sydney das Brigde-Climbing mache). Dann war ich anschliessend im Pool und hatte ihn ganz für mich alleine – herrlich.
Zum Abschluss gings nochmals in die Stadt, musste ich doch noch einen anderen Hut kaufen: erstens hat meiner eine zu wenig grosse Krempe und ich hab mir das Näschen verbrennt, da mir vor lauter Schweiss die Sonnencreme davon gelaufen ist und dann musste ich mir auch noch einen Knirps kaufen. Für morgen sind Gewitter angesagt und das kann hier ziemlich heftig zur Sache gehen. Dafür hab ichs mir – auf einmal hungrig – in einer netten Pizzeria gemütlich gemacht. Ich habe eine Pizza Australia bestellt und was hatte die drauf? Denkt mal an ein english breakfast: es hatte schinken und ein Ei drauf.
Heute hiess es für einmal wieder etwas früher aufstehen, da der Ausflug ans Cape Tibulation anstand. Da das Wetter für einmal nicht ganz so gut gemeldet war, habe ich mir ja gestern nebst einem neuen Sonnenhut auch noch einen Schirm gekauft. Es sei vorweg genommen, das war eine sehr gute Idee.Das CapeTribulation liegt nördlich von Cairns und ist der Ort wo 1770 James Cook sein Schiff fast versenkt hätte. Um dorthin zu gelangen fährt man über den Captain Cook Highway enlang der Küste, durch den Regenwald und mit der Fähre über den Daintree River.Ich wurdepünktlich um 07:40 Uhr abgeholt. Im Bus sassen schon ganz viele junge Leute undder Guide des heutigen Tages, Jim, war ein super lustiger Typ mit vielen Sprüchen drauf, voll cool aufgelegt und meisterte den Tag perfekt. Wir nahmen noch in zwei Hotels Leute auf und fuhren dann – wie gestern, in einer kleinen Gruppe los. Wir waren nur 14 und es ist schon genial, wenn man nicht in der Gruppe reist.Unserenersten Halt machten wir schon bald nach den Nordstränden von Cairns, am Rex Lookout, da war das Wetter noch ok und somit auch die Rundumsicht. Doch schon bald darauf fing es zu regnen an, passt ja eigentlich recht gut, wenn man den Regenwald besichtigt.Zuerst gings aber noch auf den Fluss und zwar auf den Daintree River. Und da, endlich, sahen wir unsere ersten Krokodile. Ein kleines im Wasser, ein grosses im Gras, ein Babykroki auf einem Baumstamm (das hätten wir ohne ganz viel Hilfe auf keinen Fall gesehen) und eines am Schwimmen mitten auf dem Fluss. So, schon wieder ein Punkt abgehakt.
Auf unserer ersten Station im Regenwald hatten wir dann allerdings glück und wären trocken geblieben, wenn da nicht diese wahnsinns Luftfeuchtigkeit wäre. Obwohl die Sonne ja nicht geschienen hat, waren wir nach einem kleinen Rundgang bachnass.Als es dann den restlichen Weg bis zum Cape Tribulation mit dem Bus weiter durch dichten Regenwald ging, fing es wie aus Kübeln an zu regnen und als wir dann am Ziel ankamen, entschieden sich einige, gar nicht mehr den kurzen Fussweg zum Strand zu wagen sondern es sich gleich in der Logde bequem zu machen. Einige bekamen von Jim Pellerinen und ich hatte ja glücklicherweise meinen Schirm. Aber nichtwegen mir (es ist bei diesen Temperaturen tatsächlich egal ob man auch noch verregnet wird), nein, wegen meines Fotoapparates.Der Blick am Wasser war dann eigentlich nicht berauschend, irgendwie hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.
Zurück in der Logde gabs ein feines Mittagessen und dann machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg. Es hatte schon so stark geregnet, dass wir teileweisein nähe der Bäche schon durch zentimeterhohes Wasser fahren mussten undplötzlich war da genau vor unseren Augen ein Baum auf der Strasse. Wir waren die ersten die davor zu stehen gekommen sind, nicht auszudenken, wenn wir vielleicht ein paar Minuten eher losgefahren wären – danke den drei Deutschen Mädels, die sich mit der Mittagstoilette soviel Zeit gelassen haben.So langsam wurde hinter uns die Schlange mit Autos grösser und wir versuchten mit blossenHänden den Baum wegzukriegen. Also, mit WIR meine ich das folgendermassen:unser Fahrer und die Jungs bei uns im Bus waren draussen im Strömendem Regen amwerken und wir Mädels unterstützten sie vom inneren des Busses soweit es ging.Dann kam plötzlich von der Seite her ein Pick Up gefahren, mit Seilwinde und allem wasdazugehört und in Windeseile war unser Problem beseitigt und es konnte weitergehen – Adventure-holidays, ich sags ja.
Nach einem Halt bei einer Eisdiele mitten im Regenwald gabs dann noch einen letzten haltim Mossman Gorge, wo Aboriginals ihr Handwerk zeigen und wir nochmals einenSpaziergang durch den Regenwald machen konnten.
Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Ortschaft Port Douglas gings dann – bereits in derDunkelheit – zurück nach Cairns wo wir alle müde, verschwitzt aber mit vielenneuen Eindrücken in unseren Hotels ankamen.
Nach dem gestrigen Tag war ich froh, dass es heute später losging und versprach, ein gemütlicher Tag zu werden. Heute war eine Reise nach Kuranda geplant, das ist ein kleines Dorf mitten im Regenwald. Früher lebten dort die Arbeiter, die im dortigen Regenwald dafür sorgten, dass die Frischwasserzufuhr im Tal gewährleistet war. Heute ist es eine Touristische Attraktion, viele Souvenierläden, Zoos, Imbissbuden und was so alles dazugehört.
Ich wurde heute als Erste mit dem Bus abgeholt und bekam eine Stadtrundfahrt durch Cairns gratis dazu bis wir alle 17 Personen beisammen hatten. Dann gings zur Skyrail-Talstation und schon bald sass ich in meiner 6er Gondel ganz für mich alleine und konnte die Fahrt geniessen.
Man hat auf dem Weg nach Kuranda mit der Gondel zwei Zwischenhalts wo man je eine kleinen Rundgang durch den Regenwald machen kann. Unten im Tal ist dann Vermarktung pur und nicht ganz mein Ding.
Ich verirre mich nach einem Kaffee in den Schlangen, Spinnen und Skorpionenzoo (hab halt nur Zoo gelesen und mir nichts dabei gedacht, als das nette Frollein ganz in Schwarz (inkl. Frisur) eine Schlange um den Hals hatte. Die Ausstellung - weil Zoo darf sich das nicht nennen – war nicht sehr nett, aber als man dann anschliessend noch ein Foto mit der Schlange machen konnte war ich trotzdem dabei. Der nette Holländer, der dann von mir ein Foto machte, hatte wohl noch nie eine so grosse Kamera in der Hand und hat nicht bemerkt, dass man am Objektiv drehen kann. Jedenfalls stand er dann irgendwann fast auf der Strasse und da kamst du mir in den Sinn Caroline, denn es sah fast so aus als wolle er das Weite suchen. Ich hätte ja nicht abrennen können, hatte ja die Schlange um den Hals, aber seine Freundin stand noch neben mir J Naja, so toll ist das Foto nicht geworden, habs aber trotzdem mal gepostet, ist ja ein Andenken.
Dann gings zum zmittag in eines der Imbissrestaurants und Kyri: ich habe meinen ersten Burger mit Randensalat gegessen, hat tip top geschmeckt.
Anschliessend hatte ich noch 2 Stunden Zeit und irgendwie zu nichts Lust (der Nostalgiezug war erst um 15:30 Uhr gebucht).
Also suchte ich noch den „richtigen“ Zoo. Aber auch zu dem musste man zuerst durch ein Gewühl von Souvenirshops und wenn man dann mal drin ist, ist man auch schon fast wieder draussen. Es hat Krokodile (Freshies, die fressen keine Menschen), Koalas (natürlich zum anfassen und wer will kann für einen Aufpreis (sonst schon Wucher und dann noch Aufpreis) mal einen in den Arm nehmen. Känguruhs zum füttern und eigentlich auch einen Wombat. Der hat aber geschlafen und mir nur den Hintern gezeigt.
Eigentlich so ein richtiger Zoo zum wegschauen, aber nun war ich schon mal drin und hatte noch einen Haufen Zeit.
Zum glück hatte ich meine Interviewsachen dabei (schon mal in Deutsch, das ist doch was) und hatte auf einem riesigen Holztisch die Möglichkeit zum übersetzten. Das hat mich dann gerade in etwa die Zeit gekostet die ich noch hatte.
Die Fahrt mit dem Nostalgiezug war dann sehr schön und wir kamen ohne Zwischenfälle wieder in Cairns an.
Ich habe wieder neue Leute kennengelernt, diesmal ein nettes Päärchen aus Melburne. Die beiden reisen morgen wieder ab und haben mir noch einen Eintrittsgutschein für den Australian Zoo geschenkt. Aber dafür werde ich wohl hier in Cairns keine Zeit mehr finden.
Zurück in Cairns am Bahnhof wollte ich die Gelegnheit nutzen und mein Ticket für den Queenslander Zug kaufen. Es soll ja wieder Richtung Brisbane gehen am Mittwoch.
Leider hatten die schon zu und so werde ich das auf morgen verschieben.
Dafür konnte ich in der Apotheke noch Pflaster für mein armes e-Book organisieren. Der Rahmen rund um den Bildschirm will sich verabschieden und das geht nun wohl gar nicht – hat er mir doch schon so gute Dienste geleistet. Als ich noch nach einer Schere gesucht habe, wollte mir die nette Verkäuferin eine leihen – ich sagte dann, ist not for me (sie meint jetzt dass ich einen verletzten Kollegen im Hotel habe, konnte ihr ja nicht gut sagen dass ich meinen Laptop verarzten muss, hihi). Und jetzt ist er geflickt und sieht mit dem durchsichtigen,
wasserfesten Plaster gar nicht so übel aus.
Und dann war ich noch selten so froh, das Spital und die Notaufnahme zu sehen – nicht weil mir etwas fehlt, sondern weil gleich daneben mein Hotel liegt ;-). Dann hies es umziehen, ab ins Pool und schon gings mir wieder viel besser (war nämlich auch heute wieder Wetter zum auslaufen.
Morgen gibt’s also einen lockeren mit Ausschlafen, Ticket organisieren und flanieren, da werde ich wohl nicht viel zu berichten haben. Aber s ist ja bei Euch auch irgendwann Sonntag und dann könnt ihr den mal ohne storys from down under geniessen.
Heute ist Sonntag und mein erster „no Foto Day“ seit Anfangs Ferien. Aber ein bisschen Text müsstet Ihr doch lesen. Nach dem Ausschlafen gings an die Cairns Station um das Ticket für meine Bahnreise zurück Richtung Brisbane zu erwerben. Zum Glück habe ich nichts übers Internet gebucht. Die nette Dame hat mich als ausländischen Backpacker in ihr System aufgenommen und ich habe einige Dollars gespart. Es klappt also und meine nächsten Tage sehen wie folgt aus: Morgen bin ich an meinem ersten Morning Melodies Konzert mit …..
jep, genau: Ian Stenlake (das habt ihr jetzt aber brav geraten ;-) ), am Dienstag geht’s ins Barierre Reef. Ich habe heute eine Tour gebucht mit den Seastarcrouises. Wir fahren an die Michaelmas Cay und dann noch weiter raus ins Hastings Reef. Glasbodenboot und Schnorcheln sind angesagt. Ich lass mich
überraschen.
Und am Mittwoch geht’s dann mit dem „Spirit of Queensland“ einem Zug von Cairns nach Proserpine. Das muss eine total coole Zugsfahrt sein entlang der Küste. Kyri hat mich vor meinen Ferien auf eine Fernsehsendung darüber aufmerksam gemacht und in Brisbane hat die … wartet mal: ja genau: die Frau des Cousins von Ian ;-) auch erzählt, sie würde das unbedingt machen. Schlussendlich bin ich froh habe ich so entschieden. Ich hatte an meinem letzten Abend in Brisbane in einer Kurzschlusshandlung ein Auto angemietet für die Strecke von Cairns nach Brisbane. Nebst einem grossen Geldbetrag war ich mir plötzlich nicht mehr sicher ob ich mir das zutraue (wegen des Linksverkehrs) und ich konnte glücklicherweise noch vom Vertrag zurücktreten. Nun bin ich froh, dass ich das mit dem Zug organisieren konnte und das wird auf jeden Fall
eine entspannte Sache.
Was mir einfach immer wieder passiert ist, dass ich die Strecken total unterschätze.
Die Fahrt von Cairns nach Proserpine (das kennt nicht jeder, liegt noch 2 Stunden nördlich von Mackay) benötigt der Zug 12 Stunden – das sind Wahnsinns-strecken. Ich werde warscheinlich doch zwischendurch noch einen Inlandflug buchen um von A nach B zu kommen.
So, nun noch einmal in den Pool hüpfen bevor ich mich fürs Abendessen parat mache. Gehe heute vielleicht nochmal in „meine“ Pizzeria, die Atmosphäre dort war sehr nett. Nur leider haben die meinen halben Tomaten Mozzarella Salat ohne grünes Zeug und meine kleine Pizza Hawaii nicht auf der Karte – freue mich dann schon
auf den ersten Besuch im Warteck wenn ich wieder daheim bin.
Liebe grüsse
vom Faulenzertag Karin
Nachdem ich
gestern relaxt habe, galt es also heute ernst: mein erstes Morning Melodies Konzert stand vor der Tür und damit auch mein Interwiew, vor dem ich ehrlich gesagt schon einen riesen Respekt hatte. Kann ich doch die Sprache nicht wirklich gut. Aber ich hab nun mal ja gesagt und muss da durch. Mit Interaktivem Daumendrücken aus der schlafenden Schweiz sollte ja alles klappen.
Wie schon erwähnt, hatte meine Schlummermutter Maggie auch ein Tickets fürs Konzert und
so konnte ich mit ihr mitfahren. Zum glück hat sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch eine gute Reaktionsfähigkeit, sonst wären wir wohl heute morgen ungebremst in einem Kleinbus gelandet, der urplötzlich einen Vollstopp gerissen hat. Dann wäre es dann nichts geworden mit dem Konzert.
Ja, es sei vorweggenommen: ich bin aufgefallen. Aber nicht etwa nur wegen meines gelben
Kleides, nein auch weil ich den Altersdurchschitt rapide in die Tiefe gerissen habe. Aber mitlerweilen amüsiert mit das, oder, ok, ich gebs zu, es gefällt mir sogar ein bischen.
Man stelle sich das ganze wiederum „very british“ vor: man ist eine halbe Stunde vor dem Konzert vor Ort, bekommt einen gratis Morning Tea und man durfte sich noch ein Tellerchen mit Süssigkeiten schnappen.
Dann hiess es auch schon rein in den Konzertsaal und ich hatte ja den wunderbaren Platz in der vordersten Reihe, genau in der Mitte. Beim Eintreten sah ich noch die grossen Schilder von wegen Fotografieren verboten und da ich mit Ian abgemacht hatte, dass wir in Mackay oder Rockhampten wegen einer Bewilligung Fotos zu
machen schauen, hatte ich den Fotoapparat lediglich mit dabei um evtl. beim Interwiew das eine oder andere Foto zu schiessen. Meinen doofen rote Augen Blitz hatte ich allerdings bereits abgeklebt und mit schwarzem Filzstift abgemalt, da ich nicht drauf gekommen bin wie ich das doofe Ding ausschalten kann.
Ohne Blitz fotografieren hatte ich bei mir abends im Zimmer allerdings noch ein wenig ausprobiert, hatte ja aber noch mindestens eine Woche zeit zum üben. Dachte ich, setzte mich hin und wollte eigentlich mein Handy ausschalten als ich gesehen habe, dass Ian Stenlake mir noch eine Mitteilung geschickt hat. Es sei alles organisiert, ich dürfe Fotografieren. Ja hoppla. Da sass ich nun, mitten in den netten älteren Herrschaften und fragte mich, ob ich jetzt einfach die Cam zücke und loslege. Entschied mich aber dann doch, bei einem der
Saalangestellten vorbeizugehen und zu erklären, dass ich von Ian Stenlake persönlich die Genehmigung hätte. Der runzelte die Stirn, sprach etwas in sein Micro und fragte mich danach nach meinem Namen: Karin – a yes, thats ok. Na gut, das wäre geklärt und los gings.
Zuerst kam der Tourdirektor von Ian auf die Bühne um alle zu Begrüssen und Ian anzusagen.
Und dann kam das unvermeidliche ( Caroline hat ja schon sowas in der Art angedroht, hihi). Es kam die Frage: ist jemand aus der Schweiz anwesend? Ja? Ok, willkommen Karin J und dann erzählte der nette Herr „meine“ Story, worauf anschliessend an die Show 10 Personen zu mir kamen um mir noch eine tolle Reise
zu wünschen.
Das ganze Konzert war genial: Ian hat nicht nur gesungen, sondern zwischendurch immer wieder von seinem Werdegang erzählt und die Leute haben gelacht und bei den bekannten Liedern lauthals mitgesungen. Es war eine richtig gutgelaunte Stimmung und Ian ist auch immer wieder runter ins Publikum gekommen um die
Leute einzubeziehen. Auch meiner Schlummermutter hat seine fröhliche, offene Art und sein Gesang total gefallen.
Nach der Show gab Ian dann im Foyer noch Autogramme und hat sich, wie ich ihn ja bereits kennengelernt habe, mit allen Zeit genommen, geplaudert und Fotos gemacht.
Anschliessend wartete ich mit einer Kollegin von Ihm im Green Room (mitlerweilen weis ich dass das jeweils der Aufenthalsraum für den Cast ist) bis er sich umgezogen hatte. Wenns für mich ok sei, würde er gerne irgendwo in Cairns etwas trinken – ja klar, mir noch so recht. Als wir bei seinem Auto sind, er mitlerweilen im
T-shirt, Shorts und ohne Schuhe (wie halt ein richtiger Australier, gell Kyri) fand ich, ich sei halt schon etwas overdressed. Woraufhin Ian meinte: wo ist Dein Hotel? Und wir sind kurzerhand bei Maggie vorbeigefahren, sodass ich mich auch in legerere Klamotten schmeissen konnte.
Da wir das Interview ja für eine Deutsche Musikseite machen, fragte mich Ian ob ich Bier mag – ja, Karin trinkt Bier ;-) was er „great“ fand und wir landetem im Münchner Biergarten an der Esplanade – danke Berit ;-) und dann wollte er noch das unvermeidliche Foto mit den Biergläsern machen J. Ich fands amüsant und vorallem nahm mir das etwas die Nervosität, die – Claudia, hattest recht – unbegründet war. Wir assen dann aber zuerst noch Wurst mit Kartoffelstock – typisch Bayrisch und Ian hats gefallen, das war die Hauptsache.
Nach einem halben Liter Bier zückte ich dann also meine Fragen und mein Diktiergerät und zog mein Interwiew durch. Hat super geklappt und als Ian bei meiner ersten Frage gesagt hat: that‘s a good question dachte ich, ok, das ist ja ein guterAnfang.
Und dann, nach 5 Stunden, einem super Konzert, 200 Fotos, einem halben Liter Bier und einem gelungenen Interwiew machte ich mich überglücklich auf den Rückweg, der Esplanade entlang zu Maggies Floriana um noch etwas im Pool zu planschen und mal die Fotos auszusortieren, damit ich Euch einige der Besten präsentieren kann.
Lieben Dank an dieser Stelle an Caroline, die mir mit Ihrem Crashkurs an der Fasnacht in Möhlin soviel wichtiges zeigen konnte. Ich bekomme noch an einem weiteren Konzert die Möglichkeit zu Fotografieren. Es ist nicht ganz einfach, ohne Blitz mit den wechselnden Scheinwerfereinstellungen zu hantieren, aber ich bin fürs erste recht zufrieden mit meinem Resultat.
So, vorneweg wieder mal ein grosses Dankeschön an all die, die mir davon abgeraten haben, gleich von zu Hause aus eine dreitätige Schiffstour durchs Barierre Reef zu buchen. Wer mich etwas besser kennt weis,
dass ich ja schon im dunklen Wald auf dem Pferderücken seekrank werde und im Winter fast täglich eine Reisetablette einwerfe, soviel für den Moment – macht Euch mal Gedanken darüber, wie mein Tag heute war ;-)
Nein, ernsthaft: ich hatte mit den Seastarcruisis einen Tagesausflug geplant. Das Schiff sah schnittig aus, genau so wie die ganze Besatzung.
Die Begrüssung war dann: hi Guys (das ist hier die Begrüssung für männlein und weiblein), also, hi Guys we have stormy sea today. Ok, stormy sea, da kann sich sogar jemand, der nicht so gut englisch kann ziemlich gut was darunter vorstellen. Ich war aber zuversichtlich, da ich ja bereits meine Reisetablette eingeworfen hatte.
Die Fahrt ins Reef selber war eigentlich gar nicht so schlilmm, obwohl es ziemlich hohe Wellen hatte und unser Käptain Karl (jep, mit K, er hat deutsche Vorfahren) mit seinem schnittigen Boot ziemlich Gas gab.
Aber als wir dann vor dem Reef vor Anker gingen und das Boot ziemlich schwankte, wurde es mir schon zum ersten mal etwas mulmig. Ok, sagte ich mir, nichts wie weg vom Boot, Stingersuit anziehen (hier hat es ja gerade in dieser Jahreszeit viele Quallen und vorallem die Irukandji qualle die total tödlich ist), Flossen,
Taucherbrille und Schnorchel montieren und ab ins Wasser. Es war super genial, ich würde es nicht missen wollen, aber ich hatte eine „Nudel“ dabei, so eine Schwimmhilfe und irgendwie schaukelte es da natürlich weiter sodass mir, als ich schlussendlich aus dem Wasser kam, nichts anderes mehr übrig blieb, als die
lieben grossen Fische zu füttern die rund ums Boot nach etwas essbarem lauerten. Die Crew war total süss, ich wurde umsorgt und verbrachte dann den restlichen Morgen inkl. Mittagsbuffet auf dem hinteren unteren Deck und schaute mir den Horizont an. Vom Essen wollte ich schon gar nichts wissen.
Am Nachmittag fuhren wir dann ja noch ins Outer-reef hinaus obwohl da wiederum die Fahrt selber, die sehr turbulent war, nicht das problem darstellte. Ich lies die anderen Schnorcheln und wartete darauf, dass die Gruppe Nicht-Schnorchler eine Fahrt mit dem Glasbodenboot machen.
Super Idee Karin: seid ihr schon mal 40 Minuten auf eine blechernen Barkasse auf Hoher See gewesen, und zwar so, dass man den Motor zwar laufenlässt, aber nur immer wieder so in kleinen ruckartigen Vorwärtsbewegungen ein paar Meter weiterfährt. Genau: ich meine das hätte ich mir ja irgendwie denken können, aber ein zurück gabs da leider nicht mehr. Auch diese 40 Minuten gingen vorüber und bis wir alle Schnorchler wieder eingesammelt hatten verging nochmal eine Ewigkeit. Die Rückfahrt war dann wiederum turbulent aber da gings mir wieder viel besser. Ich war trotzdem froh, als der Hafen von Cairns in Sicht kam und wir festen Boden unter die Füsse bekamen. Fazit?: 1. Habe ich leider in der Aufregung Isas Foto vergessen, 2. War es trotz allem ein genialer Tag und ich bin froh, habe ich das Schnorcheln gewagt, wir haben nämlich unter anderem drei Riesenschildkröten ganz unter Wasser gesehen (ich mache noch den Link zur Seastar auf meine Seite) und 3. Weis ich jetzt ganz bestimmt, dass klein Karin NICHT auf einem Boot übernachten will.
Beim Nachhauselaufen habe ich dann noch verstanden, für was die Absperrungen sind, die in der Nähe des Spitals aufgestellt sind: Sobald ein Medikopter landen will, wird die Esplanade abgesperrt und der Helikopter landet auf der Wiese neben den Volleyfeldern.
Jetzt wird noch gepackt (mein Koffer darf für den Queenslanderzug nicht schwerer sein als 20 Kilo, der Rest muss irgendwie ins Handgepäck) und morgen holt mich dann um 07:00 Uhr mein Taxi ab.
Auch wenn ich anfangs in Cairns nicht glücklich war – jetzt fällt es mir doch schwer, morgen meiner Maggie auf wiedersehn zu sagen. Sie war eine super Schlafmutter und ich würde das Floriana auf jeden Fall weiterempfehlen.