14. August: Teufelchen, Wombats und Mt. Wellington

Als ich heute morgen aus dem Fenster schaue, scheint die Sonne - 10 Minuten später prasselt dann der Regen runter und der Mount Wellington ist vor lauter Wolken gar nicht zu sehen.

Mein Programm wird also umgestellt und ich fahre zuerst zur Boronong Wildlife Sanctuary nach Brighton - das liegt 30 Kilometer nördlich von Hobart.

Es ist ca. 9 Uhr als ich losfhahre und es hat mega viel Verkehr. Also entweder gehen die hier alle etwas später auf die Arbeit oder es ist hier immer soviel los.

Der Regen wird noch schlimmer und ich bin froh, Regenjacke und Schirm dabei zu haben.

Aber als ich beim Sanctuary ankomme, reisst der Himmel auf und die Sonne zeigt sich wieder :-)

Das Ganze macht einen sehr symphatischen Eindruck und nachdem ich eine Tüte Kanguruh-Futter bekommen habe (mit der Info dass ich das Futter auf der flachen Hand geben soll und dass die Kanguruhs es am liebsten haben wenn man sie auf der Brust krault), habe ich gleich das Glück, dass die Tasman Devil - Führung stattfindet. Es hat ausser einer Familie keine anderen Leute da - also so gefällt es mir.

Die Familie ist aus Deutschland und so scherzen wir, dass man die Führung eigenltich auf Deutsch abhalten könnte (das kleine Mädchen und ich wären jedenfalls froh gewesen, dann hätten wir noch etwas mehr Informationen mitbekommen ;-)).

Also einiges habe ich ja schon verstanden. Jedenfalls sind die ganz lieb (fressen halt aas und haben deshalb rechte Zähne), aber vor den Menschen würden sie eher flüchten als ihnen etwas tun.

Als die ersten Europäer in Tasmanien gelandet sind, haben sie Nachts über das schreckliche Heulen gehört (wir bekamen eine Tonbandaufnahme zu hören, hört sich an wie ein Löwe) und wenn sie sie dann im Schein von Fackeln gesehen haben, leuchteten Ihre Augen rot - da wars mit dem Namen geschehen.

Der Kleine will zuerst gar nicht aus der Höhle kommen - Tasman Devils haben es gerne warm und wenn es dann auch noch nass ist, finden sie es ziemlich doof. Aber wenns was leckers zum drauf rumkauen gibt, sind sie dann doch mit dabei.

Es ist ein sehr weitläufiges Gelände und man hat die Möglichkeit, einen grossen Rundgang zu machen, bei dem man unter anderem Koalas sieht und auf dem ganzen Areal tummeln sich Kangurus, die nur darauf warten, dass die ersten Besucher mit den begehrten Säckli auftauchen. Ich denke, so locken sie noch etwas mehr Besucher an. Eine Sanctuary ist ja auch immer eine Auffangstation für verwaiste oder selber angefahrene Wildtiere (die meisten sterben tatsächlich durch den Verkehr und ich finde es als Tourist - oder generell wenn man eine andere Wahl hat - wichtig, dass man wenn es irgendwie geht, nicht bei Dämmerung unterwegs ist). Ich habe mein einziges Wildlebendes Kanguruh in diesen Ferien ja auch aussserhalb von Warragul auf der Strasse gesehen, als ich dummerweise im halbdunkeln noch unterwegs war).

Jedenfalls hilft es einem guten Zweck, hier Eintritt zu bezahlen.

Es gibt um halb zwölf nochmal eine Führung, diesmal dann noch mit Wombat - also bleibe ich natürlich noch ein Stündchen länger - habe ja eine menge Zeit und das ist dann halt schon toller als beispielsweise die nette Deutsche Familie, die leider weiter muss, weil sie noch einige Lookouts vor sich haben :-)

Jetzt kommt der Teil für Felix und es wäre so toll gewesen, hätte er mit dabei sein können. Achtung: viele Fotos :-)

Eigentlich sind sie ja tagsüber in der Höhle, aber als die Sonne zu scheinen beginnt, kommt Mariah - eine 2 Jahre alte Wombat-Dame zum dösen raus :-)
Eigentlich sind sie ja tagsüber in der Höhle, aber als die Sonne zu scheinen beginnt, kommt Mariah - eine 2 Jahre alte Wombat-Dame zum dösen raus :-)
Als die Führung beginnen soll, ruft der Wärter nach ihr und sie kommt angehoppelt
Als die Führung beginnen soll, ruft der Wärter nach ihr und sie kommt angehoppelt
Also so ganz wach ist sie nicht wirklich :-)
Also so ganz wach ist sie nicht wirklich :-)
Guck Felix: sie können schon auch beissen und nicht nur lieb gucken ;-)
Guck Felix: sie können schon auch beissen und nicht nur lieb gucken ;-)
Wir durften sie zwar nicht auf den Arm nehmen, aber ihr den Rücken kraulen :-)
Wir durften sie zwar nicht auf den Arm nehmen, aber ihr den Rücken kraulen :-)

Nachdem wir also einiges über Wombats erfahren haben, gehts auch bei dieser Führung nochmals zu den Tasmanischen Teufeln. In diesem Gehege sind es derer zwei, die sich freuen, dass es was zu futtern gibt (fragt mich nicht genau, was es war - hat wie Leber ausgesehen :-) )

Und schon gehts wieder in die etwas wärmere und vor allem trockene Höhle zurück.

Es ist wirklich eine tolle Anlage - auch wenn es jetzt nach dem Regen etwas unwirtlich aussieht. Aber es ist alles sauber und sie sind auch jetzt - fast um die Mittagszeit - immer noch fleissig am misten und am im Schuss halten.

Kanguruh-mutti mit Baby
Kanguruh-mutti mit Baby
Blick von der Sanctuary zu meinem nächsten Ziel: der Mount Wellington
Blick von der Sanctuary zu meinem nächsten Ziel: der Mount Wellington

Nach diesem wunderschönen morgen fahre ich jetzt also mein nächstes Ziel an: den Mount Wellington.

Es ist eine spannende Fahrt, da es zwar recht kurvig ist, aber die Strasse ist sehr breit.

Da es aber sehr viele gibt, die das "Bergfahren" nicht gewohnt sind, gibt es immer wieder lange Schlangen hinter einem langsam - sehr langsam fahrenden Auto her. Und wenn sie einem kreuzen, stehen sie meistens voll auf die Bremse. Ich geniesse die Fahrt und bin mal gespannt was mich da oben erwartet.

Also der Wind war saumässig ;-)
Also der Wind war saumässig ;-)
Hobart - Hauptstadt von Tasmanien
Hobart - Hauptstadt von Tasmanien
Die Tasman-Brigde - die überquert man, wenn man vom Flughafen her nach Hobart reinfahren will - war eine sehr eindrückliche Fahrt.
Die Tasman-Brigde - die überquert man, wenn man vom Flughafen her nach Hobart reinfahren will - war eine sehr eindrückliche Fahrt.

Schnee und Kälte finde ich an sich ja nicht speziell, aber wenn man sich die Flora anguckt mit den Bäumen, dann wirds "Gspässig" :-)

Auf der Rückfahrt steht plötzlich ein Auto mitten im Weg und ein Mann steht in einer Leuchtweste auf der Strasse: ein grosses Stück Geröll und Dreck hat sich aus der Bergwand gleich oberhalb der Strasse gelöst und liegt nun direkt auf der Fahrbahn. Durch das Schmelzwasser, welches stellenweise fast Bachartig über die Strasse läuft, ist der Hang vermutlich sehr instabil. Ganz vorsichtig kann der Brocken umfahren werden und ich bin froh, ist das nicht gerade in dem Moment passiert, als ich nach oben gefahren bin.

Ich fahre direkt zurück ins Hotel - es ist jetzt doch schon nach vier, und mache mich danach auf den Weg an den Hafen.

Heute esse ich beim Chinesen auf der Pier (und verbrenne mir natürlich den Gaumen an der Vorspeise - blöd, wenn man den ganzen Tag noch nichts gegessen hat und man dann so fest Hunger hat, dass man nicht warten kann, bis die Flühlingslollen etwas abgekaltet sind).

Es gibt einen kurzen Nachtspaziergang vom Pier zurück ins Hotel. Ich mus ja noch meine kleine Tasche packen: morgen gehts nach Devonport - dort werde ich dann eine Nacht verbringen (und ein Theaterstück sehen ;-) ).