6. August: Canberra und Lake George

Ich wache früh auf und als ich sehe, dass es heute doch einen sonnigen Tag gibt (gestern war noch von Winterstürmen mit Regen und Schnee die Rede) bin ich bereits früh unterwegs nach Canberra.

Ich habe mir schon gestern ein Parkhaus am Rande der Stadt ausgesucht, damit ich nicht in den grossen Verkehr komme. Hätte ich geahnt, dass Canberra am Sonntag einer Geisterstadt gleicht, wäre ich näher ans Zentrum herangefahren.

Aber dann hätte ich nicht diesen schönen Morgenspaziergang am Ufer des künstlich angelegten Lake Burleigh Griffin geniessen können.

Zwischen all den Regierungsgebäuden hat es immer wieder sehr viel Grüne Ecken, Parks, Wiesen, Bäume - nur, wo sind all die Menschen? Ich lese in meinem Reiseführer und da steht als einer der ersten Sätze unter der Rubrik Canberra: Die Stadt ist am Sonntag wie ausgestorben ....... kann das also nur bestätigen.

Allerdings eines hat es, wie überall in Australien: Vögel :-)

An all diesen riesigen, leeeren Parkplätzen bin ich vorbeigelaufen, auf dem Rückweg zu meinem Auto, hihi.

Ich schaue mir nochmal genau an, wo denn in Canberra vielleicht ein Kaffe oder etwas kleines zu Essen zu bekommen wäre (es hatte ja nicht mal Kioske oder sowas), sehe ich, dass ich dafür noch einige Kilometer hätte zurücklegen müssen. Busse fahren hier auch keine und Taxis sind auch nicht in Sicht, also entscheide ich, dass es das für mich in der Hauptstadt Australiens gewesen ist, und ich mich doch noch auf den Weg mache zu diesem See, den ich vom Flugzeug aus beobachtet habe: Lake George.

Dazu fahre ich aus der Stadt raus und nehme den Federal Highway Richtung Sydney "seufz" - da hätte ich 100 Ecken gewusst um einen leckeren Kaffee zu trinken.

In Australien kennen sie ja nicht in dem Sinn Autobahnen, aber die Higways kommen dem sehr nahe. Es sind 2-Spurige Strassen, auf denen man (jedenfalls auf diesem Heute, 110 km/h fahren darf und die entgegenkommenden Fahrstreifen sind durch einen breiten Mittelstreifen abgetrennt. Man muss sich einfach als Schweizer zuerst daran gewöhnen, dass auf dem "Pannenstreifen" die Velofahrer unterwegs sind.

Also, auf den Fotos seht Ihr jetzt den Lake George. Imposant sind die Windräder auf der gegenüberliegenden Seite. Wasser führt der See zur Zeit nicht wirklich viel, erst auf den Fotos aus erhöhter Lage, sieht man, dass im Ostteil des Sees doch etwas Wasser drin ist.

Habe gerade noch im Wikipedia nachgelesen: der See hat eine grösse von 15'000 Hektar. Er hat drei Zuflüsse, aber keinen Abfluss, das geschieht lediglich durch verdunstung. In der Sprache der Einheimischen heisst der See Werriwa.

Auf dem Rückweg musste ich dann auf dem Higway einem frisch überfahrenen Känguruh ausweichen, es war aber auf jeden Fall mehr als Tot"gemüeslet". Am Strassenrand hatte es einige verendete Tiere. Es kann einem sicherlich (wie heute gesehen) auch Tagsüber passieren, aber vor allem in der Dämmerung sollte man es vermeiden, mit dem Fahrzeug unterwegs zu sein.

Ich gebe ja morgen mein Auto ab und so gehe ich noch Tanken (habe extra noch geguckt, auf welcher Seite der Tankdeckel ist: ist links. Und dann stehe ich an der Tanksäule soweit rechts dass der Schlauch fast nicht reicht. Also an die Ausdehnung des Fahrzeugs muss ich mich definitiv noch gewöhnen.

Es klappt alles (erwische Benzin anstatt Diesel, also so wies sein soll) und fahre dann zurück ins Motel.

Jetzt heisst es dann noch packen und alles bereitmachen, damit ich morgen um 7 Uhr los kann - Auto abgeben, einchecken und ab nach Melbourne.