20. September: Abenteuer Malaga

Heute stand also Malaga auf dem Programm - Leute was für ein Tag. Aber alles der Reihe nach:

Unser Plan bestand darin, an den Strand unserer Kindheit zurückzukehren, um zu schauen, ob wir da noch etwas wiedererkennen und wenn wir schon an der Mittelmeerküste wären, würden wir noch einen kurzen Trip nach Malaga machen. 

Da relativ heisses Wetter angesagt war, entschieden wir, erst Malaga zu besuchen und danach bei der Rückfahrt noch einen Abstecher nach Estepona und unseren Campingplatzstrand Chullera zu machen.

Ich fahre eigentlich gerne mit dem Googlemaps-Navi, das führt einem "normalerweise" sehr gut durch die Gegend.

Aber: einige von Euch erinnern sich vielleicht an meine Horrorfahrt quer durch Tasmanien mit den verschneiten und eisigen Strassen und weit und breit kein anderes Auto? Also fast so kamen wir uns heute vor (nur glücklicherweise ohne Schnee und Eis).

Madame Google lotste uns irgendwann von der zweispurigen Schnellstrasse weg. Da in diesem Moment nirgends mehr Malaga angeschrieben stand, nahmen wir an, dass das wohl der schnellste Weg wäre.

Als die Strasse dann aber immer schmaler wurde und die Strasse nicht mehr eine 2 - oder 3 Stellige Zahl hatte sondern irgendwas mit 2224, wurden wir doch etwas stutzig. Ausserdem stand die verbleibende Reisezeit lange bei 2 Stunden und 30 Minuten, dabei waren wir doch schon über eine Stunde unterwegs.

Nichts destotrotz hatten wir eine schöne Fahrt und vor allem einen leckeren Kaffee auf halber Strecke durch die Berge und ein Naturschutzgebiet.

Pädi: wies aussieht, könnte man da sogar auf Hirschjagd gehen. Nebst dem Schild hingen in der Gaststube einige Geweihe - es war mir gar nicht bewusst, dass in diesen kargen Gegenden auch solches Wild zu finden ist.

Nach unserer Kafipause setzte sich mein second Driver ans Steuer und es ging flott über die Berge.

Endlich wieder auf der Schnellstrasse kamen wir ganz gut voran.

Diese Stierwerbungen kannten wir von früher, da hatten sie noch Schriftzüge - Osborne Whisky, aber heute sind sie nur noch schwarz. Evtl. ist ja die Alkoholwerbung in Spanien verboten. Umso schöner ist es, dass sie noch stehen (und eigentlich weiss man immer noch, für was sie Werben ;-)

Flott gings voran - leider ist mein Foto vom Felsen von Gibraltar nichts geworden, ein Pfeiler war im Weg. Ausserdem war es nicht ganz klar, man sah nur die Umrisse.

Elefantenrennen kurz vor Malaga.

Claudia sass immer noch hinter dem Steuer und eigentlich wollten wir vorher noch auf einer Raststätte Halt machen und den Fahrer wechseln.

In der Nähe von Torremolinos gibt es eine kleine Seilbahn - lustig, als Schweizer verbindet man Seilbahnen immer mit Bergen und Schnee (aber das dachte ich ja auch schon in Australien, da gibt es ja auch eine nach Kuranda :-)

Und da stand dann auch plötzlich Malaga vor der Tür, Claudia noch am Steuer und hey: sie hat das voll toll gemeistert. An zwei Kreuzungen blieb mir das Herz fast stehen, die fahren da fast so irre wie die Italiener, nur nicht ganz so skrupellos :-).

Eigentlich hatte ich ein Parkhaus etwas ausserhalb im Visier, aber Claudia kurvte souverän mitten in die Altstadt sodass wir urplötzlich vor dem Parking Parkigrund (lustiger Name) standen. Zack, rein, Parkplatz gefunden und schon standen wir mitten im belebten Malaga und fanden auch sehr schnell ein tolles Restaurant.

Während wir mit einem Gruss aus der Küche auf unser Gemüserisotto warteten, strich ich im Reiseführer noch kurz die Lage des Parkhauses an - besser hätten wir es nicht treffen können.

Das Risotto ar mega lecker (ja Felix, trotzt der Pilzchen obendrauf, aber Du machst immer noch das beste Risotto :-) ).

Alles hat gestimmt und der Preis war absolut hammer günstig.

Frisch gestärkt gings dann auf einen kleinen Stadtrundgang. Erst an den Hafen (Claudia hoffte, eins der grossen Kreufahrtschiffe zu sehen, leider war gerade keins im Hafen, aber der Ausblick war trotzdem toll).

Kutscher und Pferd sind am dösen - die Kutschen gehören halt immer noch zum Stadtbild....

Gleich neben der Katherdale gönnen wir uns ein leckeres Eis :-)

Ich erinnere mich, dass Claudia die glasierten Äpfel an der Herbstmesse immer sehr geliebt hat - ich denke, wenn wir nicht schon ein grosses Glace verspiesen hätten, hätte sie wohl nicht wiederstehen können.

Und dann wirds noch spannend: ein Kamerateam macht sich parat um einige Filmaufnahmen zu machen. Den T-Shirts zu folge sind es wohl Mitarbeiter des Fernsehsenders Malaga - sie kamen mir vor wie die vom Tele Basel wenn sie irgendwo recherchieren.

Zurück beim Auto (wir haben es auf Anhieb wieder gefunden) machen wir uns auf den Weg nach Estepona oder besser gesagt an den Strand Chullera.

Ich fahre und wir machen anch einigen Kilometern nochmals einen WC-Halt. Es war ein Restaurant und wir waren die einzigen, die dort angehalten haben. Wenn man die Sauberkeit auf den WC's angeschaut hat, wusste man, weshalb da niemand isst.......

es zieht sich zwar etwas, aber nach ca. 1 Stunde sind wir am Strand angekommen. Schon davor, in Estepona, haben wir nichts mehr wiedererkannt - es ist voll gewachsen und hat sich mega verändert.

Als wir dann in Chullera ankommen wird es auch nicht besser. Nichts erinnert mehr an unsere Kindheit, die Campingplätze, die Bar von Henry oder den wunderschönen Strand. Ich wusste zwar, dass das wohl so sein würde, aber etwas enttäuscht waren wir dann trotzdem.

Als wir uns dann definitiv auf den Heimweg machen, sage ich Claudia, dass wir noch Tanken müssten (von den "8" Strichli waren noch 2 übrig, also noch nicht extrem am Limit und die Ladung der Batterie ist im Fiat sowieso nicht vergleichbar mit meinem CH-R. Sie steigt und fällt extrem schnell und so machte ich mir über den Ladezustand eigentlich keine Gedanken.

Auf der Schnellstrasse angekommen leuchten plötzlich 3 Warnleuchten auf und ich kann kein Gas mehr geben, kann nur noch im Schrittempo vorwärtshötterlen - voll der Schreck, aber die Warnleuchten sind orange und so fahre ich noch von der Schnellstrasse weg. Anhalten, Warnblinker rein, Motor abstellen und dann erst mal Warnwesten und Pannendreieck suchen: Fehlanzeige, wir finden beides nicht. Keine Ahnung, ob das in Spanien nicht Pflicht ist, aber wir fanden eigenlich schon, dass wir froh gewesen wären.

Was mir Spanisch vorkam (hihi, passt ja ;-) ) war, dass nebst der Dreieckeuchte, der Motorenlampe und einer weiteren orangen Lampe noch die Batterieanzeige leer anzeigte.

Claudia studierte schon mal das Handbuch und ich dachte, ich probiere einfach nochmal den Motor zu starten, bevor wir in der Autovermietung auf der 24-Stunden-Hotline anrufen.

Resultat: die Dreieckswarnlampe leuchtete zwar noch, aber die Motorenlampe nicht mehr und die Batterie zeigte plötzlich VOLL an...... Sowas von Komisch. Ich bitte Claudia einzusteigen und ich probiere das Gas aus: alles funktioniert wieder.... mega komisch. Wir fahren an die nächste Tankstelle, füllen den Tank auf und siehe da: keine der Warnleuchten meldet sich noch und der Batteriestand ist auch ok.

Mich hat das voll fertig gemacht und Claudia meint, sie fahre heim. Ich bin mega froh ond sie meistert das voll cool. Ich zeige ihr noch, dass beim Bergabfahren und beim Bremsen die Batterie wieder geladen wird und ich glaube, sie fand richtig Gefallen daran, das Auto heimzufahren.

Langsam erholte ich mich auf von dem Schreck und wenn man der Anzeige glaubte, würden wir es sogar auf ca 21 Uhr zurück ins Hotel schaffen und somit sogar noch etwas vom Buffet essen können.

Wir bleiben dieses Mal auf der Schnellstrasse und kommen tatsächlich sehr gut und ohne weitere Probleme voran. 

Punk 21 Uhr parkieren wir das Auto und sitzen bald darauf vor leckerem Essen und geniessen es, wieder in unserem tollen Hotel zurück zu sein. 

Ein toller Tag, an dem wir viel erlebt haben und zum Glück hat uns unser Fiat nicht noch im Stich gelassen.

Liebe Grüsse

Karin