21. Mai: Rottnest Island

Heute steht also der Ausflug nach Rottnest Island auf dem Terminplan. Als mein Wecker mich aus dem Schlaf reisst (ja, ich habe sehr sehr gut geschlafen - ist doch bereits 07:30 Uhr) freue ich mich, als ich durch mein Fenster die Sonne sehen kann. Es soll ein Wolkenloser Tag werden.

Ich bin nicht die Einzige aus unserem Hotel, die anschliessend auf den Shuttel wartet, der uns zum Jetty bringt. Jetty? Genau, was in Sydney die Wharfs sind, sind in Western Australia die Jetty's.

Er ist pünktlich und wir sind die Glücklichen, unser Hotel wurde nämlich als letztes Angesteuert. Die einen im Bus sitzen bereits eine halbe Stunde drin und haben eine kleine Innenstadt-Rundfahrt hinter sich.

Am Jetty angekommen, wird aussortiert, wer ein Fahrrad mietet und wer mit dem Bus eine Rundfahrt macht - wieso fragt mich der Stuart wissend, ob ich die Bustour gebucht habe? Hihi, egal, er hat ja recht.

Wir bekommen einen Plan und es wird exakt eingezeichnet, wo wir wann zu sein haben. Ich glaube, mit sovielen Personen gäbe das sonst bald einen grossen Vermisstenaufruf.

Ich ergattere mir einen Sitzplatz oben draussen auf dem Boot, will ich doch die Fahrt geniessen und evtl. schon mal ein paar Fotos machen. Ich habe nämlich vorgesorgt und brav eine der Australischen Hammer-Reisetabletten eingeworfen.

Was soll ich sagen: sie funktionieren perfekt, ich habe keinen Moment lang ein komisches Gefühl im Magen, nicht einmal, als es auf dem offenen Meer doch etwas schaukelt.

Wiederum pünktlich stechen wir dann in See - äh, in Fluss. Perth liegt ja nicht direkt am Meer sondern am Swan River.

Adieu Perth - wir kommen wieder. Bis heute abend :-)

Auf dem Swan River selber tuckert unser Schellboot sehr gemütlich dahin. Ich denke mal, die haben hier eine Geschwindikeitsbeschränkung.

Unter dieser Brücke sind wir hindurch und fahren ins Hafengelände von Freemantle ein. Freemantle ist die Stadt am Meer, hier werden unter anderem die Grossen Frachtschiffe abgefertigt.

Also das Wetter ist wirklich traumhaft, zum Glück habe ich bereits Sonnencrem aufgetragen und meinen Schlabberhut dabei.

Wir legen am Hafen Northport an. Hier steigen diejenigen zu, welche mit dem Auto angereist sind und ihre eigenen Fahhräder mit dabei haben. Es wird also noch alles zugeladen und wir können zuschauen.

Dann stechen wir definitiv in See und unser Boot gibt Vollgas. So sind wir schon bald auf Rottnest Island und das Abenteuer kann weitergehen.

Ich habe die Morgenbustour gebucht und so bleibt kaum Zeit für eine Pinkelpause und schon gehts los über die Insel. Rottnest Express trifft es ziemlich genau: Der Bus "brettert" über die kleine Insel und es bleibt lediglich 2x Zeit um Anzuhalten. Den Rest dürfen wir gnädigerweise durchs Busfenster fotografieren. Aber das ist schon ok. Vielleicht kommt man ja doch nochmal her, mietet sich doch ein Fahhrad oder nimmt einen der "Linien"-busse, welche jeden Lookout anfahren und bei dem man zu - und aussteigen kann. Da die Insel doch etwas hügelig ist, hätte ich vermutlich einen Kollaps erlitten - bin halt nicht mehr so fit, das soll sich unbedingt wieder ändern.

Aber es hat auch gute Seiten: wir erfahren durch unsere sehr nette Reiseleiterin viel über die Insel. Dass es hier beispielsweise kein Süsswasser gibt, sondern alles Wasser hergebracht werden muss und dass im ersten Weltkrieg Deutsche und Österreichische zivile Strafgefangene untergebracht. Hab mal im Internet recherchiert, es gibt sogar Bücher darüber. War mir absolut nicht bewusst, dass man damals Leute so weit weggebracht hat.

Als wir dann doch einen ersten Stopp einlegen und aussteigen dürfen, sehe ich meinen ersten Quokka - die sind wirklich süss.

Wir machen noch an einem weiteren Punkt Halt und hier gibt es tolle Bilder von der Küste - es ist traumhaft, vor allem auch ,weil das Wetter so mitspielt. Ich lerne im Bus ein Päärchen aus Adelaide kennen. Die sind extra für das Footballgame gestern angereist und sind erstaunt, als ich ihnen sogar sagen kann, welche beiden Mannschaften gegeneinander gespielt haben. Nachdem ich vom Musical Mamma Mia geschwärmt habe, will sie zu Hause gleich Tickets besorgen. Mamma Mia ist im Oktober und November in Adelaide. Sie waren auch schon oft in der Schweiz und kennen Interlaken, Luzern und das Jungfraujoch :-)

Im inneren der Insel gibt es ein paar Salzseen. Die wurden früher tatsächlich zur Salzgewinnung gebraucht.

Obwohl Perth selber ja nicht am Meer liegt, sieht man die Skyline Meilenweit :-)

Da ja alle immer von den berühmten Selfies mit Quokkas berichten und Felix mir mit der Gebrauchsanleitung meines Selfiesticks (den ich ansonsten fast nie hervornehme, weil ich ihn peinlich finde), war klar, dass ich das auch machen sollte. Aber wenn man wie ich nicht mehr ganz so gelenkig ist, wie soll man dann mit diesen kleinen Dingern ein schlaues Selfie hinbekommen?

Ich habe einiges gesehen, aber mich in den Sand legen, das war mich dann doch irgendwie zuviel des Guten.

Nach der Rückkehr des Busses habe ich noch 3 Stunden zur freien Verfügung und nach einem kleinen Mittagessen gehe ich noch auf einen Spaziergang. Dort treffe ich dann tatsächlich zwei Quokkas, wovon der eine immer weggeht wenn ich komme. Man darf sie nicht füttern (was absolut richtig ist), aber so haben sie eingentlich kein Bestreben, in unserer Nähe zu sein. Die Kleinen sind aber so zutraulich, ,dass es halt eben doch möglich ist.

Der zweite der Beiden ist koorporativer und lässt mich die Sache mit dem Selfie und dem Selfiestick ausprobieren. Die Qualität ist allerdings nicht so gut, da sie sich gerne im Schatten aufhalten und mein Handy nicht wirklich eine gute Cam hat.

Um schon mal überhaupt ein paar Fotos zu haben, mache ich diese zuerst mit meinem Fotoapparat, bevor ich dann die Selfiedinger probiere.

Naja, man erkennt uns zumindest, hihi :-)



Nachdem ich mir anschliessend ein gemütliches Bänkli ausgesucht habe, erledige ich meine Gesprächsnotizen fürs nächste Australische Mittagessen (gibt es doch immer wieder spezielle Worte, die mir dann im Moment nicht in den Sinn kommen). Es ist herrlich: überall hat es Bänkli im Schatten mit Sicht aufs Meer und so geniesse ich die mir verbleibende Zeit auf Rottnest.

Unser Boot soll dann pünktlich um 16 Uhr wieder zurück zum Festland fahren und somit sind alle Passagiere genügend früh wieder auf dem Jetty.

Es gesellt sich eine ältere Dame aus England zu mir, die ich tollerweise sehr gut verstehe. Sie ist für 7 Wochen in Australien und zwar als House-Sitterin. Sie schaut in der Nähe von Perth zu einer grossen Villa während die Besitzer weg sind. Und ihre einzigen Aufgaben sind täglich die Post zu leeren und abzustauben. Es ist ein Gärtner vor Ort, somit hat sie für Garten und Hausblumen keine Verantwortung. Coole Sache.

Rottnest Island besitzt sogar einen eigenen Flughafen, auf dem nächsten Bild kommt gerade das Flugzeug vom Rundflug zurück.

Vom Moment an, an dem wir von der Insel aufbrechen, bis wir wieder in Perth sind, vergehen fast 2 Stunden. Wir laden noch leute am Northport aus und jetzt bei der Rückkehr laufen wir auch noch das Jetty von Freemantle an. Dafür werden wir mit einem Sonnenuntergang belohnt - etwas verwackelt und schräg, aber ich poste es hier trotzdem mal.

Wir werden vom Jetty wiederum mit einem Bus zu unseren Hotels geführt, und soll ich Euch etwas erzählen? Unser Hotel war wieder das Erste welches er angesteuert hat (dabei habe ich eigentlich damit gerechnet, dass wir dieses Mal die Stadtrundfahrt machen :-).

Zurück probiere ich jetzt heute mal unser Restaurant im Hotel aus. Es sind alle sehr freundlich und aufmerksam und das essen ist tip top. Ich esse einen griechischen Salat zur Vorspeise.....

....dann den Tageshit: Risotto mit Poulet und Pilzen (war nicht so schlimm mit den Pilzli, hihi).....

....und zum Dessert ein White-chocolat-pannacotta und einen Cappucino. Ein wirklich gelungener Abschluss eines gefüllten Tages.

Tja und dann gehts nicht zum relaxen auf's Zimmer, nein zum Fotos aussortieren und Bericht schreiben. Beim Auspacken meines Rucksacks kommt mir dann noch etwas in die Finger, davon muss ich Euch jetzt doch auch noch erzählen (weils mal wieder meine blöde "yes" sagerei betrifft, wenngleich ich mir nicht ganz sicher bin, was die Frage eigentlich war): Gestern nach dem Theater (sie machen das Restaurant relativ früh zu abends), hatte ich Glück und konnte mir noch ein Bierchen für auf's Zimmer schnappen. Ich hab in der Vitrine gezeigt, welches ich gerne hätte und als er es auf die Theke stellt, fragt er mich etwas.......ob es für mich ok sei. Ja klar sage ich (hab ja exakt auf das Bierchen gezeigt). Im Zimmer angekommen war mir dann schnell klar, dass die Frage war, obs denn ok sei, weils kein Drehverschluss hat, sondern man einen Flaschenöffner benötigt. Mann hab ich mich mal wieder über mich selber geärgert. Ich weiss ja in der Zwischenzeit, dass ich (da mir zum verstehen immer noch ein grosser Teil des benötigten Wortschatzes fehlt - selber plaudern geht mitlerweilen sehr gut, da verwende ich meinen "beschränkten" Wortschatz).

Also zurück zur Story: da es mir natürlich viel zu Peinlich war, nochmals in die Lobby zu gehen und nach einem Flaschenöffner zu fragen, habe ich es in den Kühlschrank gestellt und: mir heute auf der Insel einen Flaschenöffner gekauft. Jetzt kann ich das Bierchen einen Tag später also geniessen, hihi.

So, und jetzt gehe nich noch etwas ins Internet recherchieren um zu schauen, was ich morgen mit meinem Tag anstelle. Zur Auswal steht eine Lunchfahrt mit dem Boot den Swan River aufwärts, die Fähre nach South-Perth in den Zoo oder doch bereits nach Freemantle. Aber in die Richtung war ich ja heute gerade, so denke ich, steht eher die Lunchfahrt an.

Am Freitag gehts dann ja los auf meine Tour in den Osten und Süden, aber jetzt habe ich noch drei Tage zum verplanen - mal schauen wo's mich als nächstes hinzieht.

Liebe grüsse

Karin