11. August: Kings of Croon in Frankston

Stromausfall im 4*-Hotel. Also vorangehend schreibe ich das mal - wollte gerade mit dem Berichtschreiben beginnen und jetzt schaue ich mal, wieweit ich mit dem Akku meines Computers komme. Jedenfalls scheint der ganze Stock betroffen, wir hatten ein kurzes Meeting draussen auf dem Gang :-). Aber ich beginne mal am morgen.

Ich habe sehr gut geschlafen, das Bett war sehr bequem und genügend müde war ich ja auch.

Aber mit Ausschlafen ist nix: das Morning Concert geht heute bereits um 10:30 Uhr los.

Ich habe nur einen kurzen Fussweg zurückzulegen und als ich gemütlich am spazieren bin kommt auch schon das whatsapp von Ian dass es klappt mit Fotografieren - tip top.

Ich bin ca. 1 Stunde vor Beginn da und die ältere Generation ist schon sehr gut vertreten beim Morning-Tea - es tummeln sich bestimmt schon 50 Leute im Foyer.

Ich genehmige mir einen Cappucino und beobachte das Geschehen.

Als sich eine Dame nähert, die ziemlich offiziell aussieht, gehe ich auf sie zu und erkläre dass ich die genehmigung zum Fotografieren hätte und ob es möglich wäre, dass ich schon mal in den Theaterraum dürfe. Sie nickt zwar beim Fotografieren (scheinbar hat sie schon davon gehört), aber dass ich schon rein möchte wo doch die Proben noch laufen, das kommt ihr dann schon ziemlich gspässig vor. Sie fragt, ob ich denn eine offizielle Fotografin sei von der Presse. Ich verneine und erkläre das mit der Webseite.

Sie schaut immer noch sehr kritisch und meint, sie müsse nachfragen und brummelt etwas in ihr Walkie Talkie.

Danach lächelt sie mich an und meint: Ah, sie sind eine Freundin der Sänger - ja, ich dürfe rein :-).

Sie öffnet mir mit dem Badge (man kommt in diesem Theater nämlich gar nicht anders rein) und ich darf eintreten.

Alle sind gut drauf wie immer die letzten Tage und reissen Sprüche. Da ihnen die Pianistin fehlt, weil sie gerade mal wo hinmusste meint Derek, ob nicht ich mich kurz ans Piano setzten würde - soweit kommts noch :-)

Jetzt haben wir gerade die Durchsage bekommen: Ganz Frankston ist ohne Strom - es wütet draussen ein ziemlicher Sturm - mal schauen wie schnell die sind mit beheben.

Die Show ist dann wieder super und die Lichtverhältnisse zum Fotografieren prima.

Die Zuschauer lachen und sind sichtlich begeistert. Ich bin überzeugt, die Drei haben die richtige Mischung aus tollen Songs und Slapstick gefunden.

Wenn Derek Stepptanzt, setzt sich Ian jeweils traurig irgendwo auf der Bühne hin – er befürchtet, dass man ihn bei Kings of Croon nicht dabeihaben will, ,weil er beispielsweise nicht Stepptanzen kann. Dieses Mal setzt er sich genau bei mir auf den Bühnenrand.

 

 

 

Als die Morgenshow vorbei ist, gehe ich zurück ins Hotel um die Fotos vom morgen zu Sichern und den zweiten Akku mitzunehmen. Es sind nur knapp anderthalb Stunden, bevor die nächst Show losgeht. Als ich aus dem Hotel rauskomme, regnet und stürmt es heftig – war eine super Idee das Theater zu verlassen. Schirm kann man vergessen und so bin ich froh um meine Regenjacke, die das gröbste abhält.

 

Ich treffe bevor es losgeht Amber. Sie ist gestern von Sydney angereist um die Show zu sehen. Wir unterhalten uns und warten bis der grosse Ansturm vorüber ist. Ich sitze jetzt am Nachmittag auf der linken Seite (am morgen war es rechts) und habe so einen anderen Blickwinkel auf die Bühne. Neben mir sitzt ein nettes Ehepaar welches erst vor 4 Jahren von Schottland nach Melbourne gezogen ist.

 

Als die Show losgeht, entsetzt sich 4 Sitze neben mir eine mollige Frau darüber dass ich Fotografiere und ich schaffe es mit Handzeichen dass es ok ist und sie beruhigt sich wieder (ich glaube sie hätte mich am liebsten angesprungen) und eigentlich hatte sie auch recht, weil normalerweise ist es ja nicht erlaubt.

 

Ian sucht sich bei seinem Startauftritt meine Schottische Nachbarin zum flirten aus und die flippt fast aus – ich glaube sie wird auf jeden Fall ein Ticket von Around the World im September kaufen, denn dann steht Ian ja wieder in Frankston auf der Bühne.

 

Die Crooners lassen sich für jede Show was neues Einfallen. Eigentlich ist die Schluss-szene so, dass sie My way singen und sie lassen Ian wieder locker auftreten, helfen ihm die Kravatte zu lockern und stecken ihm wieder das farbige Tuch anstatt des roten ins "Poschettli" - keine Ahnung wie man das schreibt oder sagt auf Deutsch - aber egal. Jedenfalls überraschen Scott und Derek Ian damit, dass sie beide sich "verändern" und die Sonnenbrillen aufsetzten. Ian ist völlig überrumpelt und versucht nun selber auch, die Sonnenbrille aufzusetzen. Die hängt aber in der Innentasche des Jacketts fest und als er sie rausnimmt, fehlt erst das eine Glas - bis er dann wieder ready ist, kann sich Scott kaum halten - Das Publikum liebt solche Sachen, allerdings wissen sie nicht, dass das nicht wirklich so einstudiert ist :-)

Nach der Show haben wir nur kurz Zeit um tschüss zu sagen. Die ganze Truppe fliegt heute noch nach Sydney zurück (um in anderthalb Tagen wieder hier zu sein – es steht noch eine Show auf dem Programm in Melbourne – dann bin ich aber bereits in Tasmanien).

 

Als ich dann nach der Abschiedszeremonie (Derek und Scott sehe ich ja nicht mehr) das Theater verlasse, scheint die Sonne und ich mache noch einen Abstecher ans Meer. Zwar nicht ideal mit meinen Schuhen, aber es passt schon.

Es ist immer irgendwie traurig, wenn eine Etappe zu ende geht. In Queanbeayn war das nicht so schlimm, da ich ja wusste, dass ich Around the World und somit auch Wayne und Sharon nochmal wiedersehe. Aber mit Derek und Scott war das schon traurig - so "endgültig" - huch - hört sich schrecklich an, aber ist jetzt halt so - jedenfalls für dieses Jahr ;-). Und mit Scott durfte ich halt schon auch während meiner ersten Zeit im 2014 ganz tolle Momente erleben. Er ist so herzlich und einfach auch einen zum gernhaben :-). Aber ich habe ja meine zig-Fotos, da kann ich dann ja noch etwas in Erinnerungen schwelgen (was es auch nicht wirklich besser macht ;-). So, fertig gejammert - weitergeniessen und nicht daran denken dass es in 10 Tagen dann schon wieder ganz vorbei ist.

 

Der Strand von Frankston. Es ist eine grosse Bucht und nicht direkt das Meer, aber sie ist so gross dass man das andere Ufer gar nicht sieht.
Der Strand von Frankston. Es ist eine grosse Bucht und nicht direkt das Meer, aber sie ist so gross dass man das andere Ufer gar nicht sieht.

Nachdem ich versucht habe, die über 1500 Fotos auszusortieren hatten wir zuerst Stromausfall und anschliessend funktionierte meine Webseite nicht mehr - aber Geduld bringt Rosen. Nachts um 00:35 hats dann doch noch geklappt und alles ist geschrieben und hochgeladen - war ein ziemlicher Schreck als plötzlich nur noch errormeldungen kamen. Morgen kann ich ausschlafen und dann gehts nochmal quer durch Melbourne in ein Motel ganz nah am Flughafen - damit ich dann übermorgen nur noch einen Katzensprung entfernt bin. Was ich mit dem morgigen Tag anfange, weiss ich noch nicht. Falls die Zug- oder Busverbindungen rein in die Stadt gut sind, gibts vielleicht doch noch einen City-day.

Das Frankston Arts Centre macht schon fleissig Werbung - diese Prospekte lagen auf der Damentoilette auf :-)
Das Frankston Arts Centre macht schon fleissig Werbung - diese Prospekte lagen auf der Damentoilette auf :-)