2. April: von Cairns nach Proserpine

Also wenn ich jetzt jedesmal beim Abreisen aus einer meiner Reisestationen einen Kloss im Hals verspüre versprechen das ja voll die emotionalen Ferien zu werden (was sie ja sowieso schon sind). Dabei habe ich mich in Cairns am Anfang ja gar nicht wohl gefühlt und mir Brisbane zurückgewünscht.

Mein Spirit of Queensland
Mein Spirit of Queensland

Aber da ich jetzt halt mit Cairns auch sehr viele tolle Erlebnisse verbinde und ich bei posiviten wie negativen Erlebnissen sowieso nah am Wasser gebaut habe, werde ich wohl oder übel damit leben müssen (wenns nur das ist, kann ja die Sonnenbrille montieren, fällt hier auch morgens um 7 Uhr niemandem auf )

Nachdem ich wusste, dass ich hier leider keine 30ig sondern nur 20ig Kilo dabei haben darf, war das gestern noch eine richtige Challange mit packen. Ich hab dann die ganz schweren Sachen wie Ladegeräte schon mal in den Tagesrucksack gepackt. Die Reiseführer (hab zuviele mitgenommen ;-) ) habe ich aussen in meinen Koffer

gepackt um schlimmstenfalls die auch noch alle in den Rucksack zu nehmen. Tip top war das: auf dem Bahnsteig stand eine nette Dame mit Waage und es kam wies kommen musste (packt mal 8 Kilo weniger ein, einfach so), also, mein Koffer hatte 25 Kilo. Kein Problem, ich nahm mal alle Bücher raus und da zeigte er noch 20.4 an (die sind hier aber hartnäckig, also hab ich dann noch ein bischen Schreibkram rausgenommen und nun hat mein Koffer 19.8 Kilo. Jetzt darf ich einfach morgen beim Weiterfahren wirklich nur wieder die Sachen reinpacken, die jetzt drin sind.

Der nette Herr steht jeweils am morgen am Bahnhof in Cairns und verkauft Kaffee
Der nette Herr steht jeweils am morgen am Bahnhof in Cairns und verkauft Kaffee

Nun sitze ich also im „The Spirit of Queensland“, habe soeben mein warmes Mittagessen geordert und nebst dem Schreiben geniesse ich die Landschaft. Der Zug bummelt gemütlich durch die Gegend, pfeifft jedesmal wenn wir eine Strasse queren und die Kinder in den Gärten winken einem zu. So richtig entspannend, vorallem auch, weil ich das ganze Zugsabteil für mich habe. Ich hab mich schon über die Ledersitze, die kleinen Kissen und Wolldecken gewundert und hab nun beim genauen anschauen meines Tickets gesehen, dass ich in der Premiumklasse sitze.

Und das für weniger Geld als dass mich übers Internet ein normales 2.klasse Ticket gekostet hätte.

Zuckerrohr soweit das Auge reicht.
Zuckerrohr soweit das Auge reicht.

Zum Glück habe ich alle Ladegeräte in den Rucksack gepackt, jetzt habe ich nämlich meinen Internationalen Stecker mit Steckleiste, Laptopkabel und Handykabel versehen.

Das einzige was dieser Zug nicht hat ist WLAN, aber das macht auch nichts. Hab ja auch sonst genug Entertainement: hab mir jetzt schon 5x mein Interwiew angehört und verstehe schon fast alles, du siehst Berit, bin am arbeiten ;-).

Vorallem hat Ian ja noch gezeigt dass er ein bisschen Deutsch kann und so habe ich ihm noch das Wort Chochichäschtli beigebracht – tönt lustig von „meinem“ Australier. Ich kann sogar einigermassen Fotos durch die Scheibe machen, die Landschaft hier ist einzigartig. Im Moment sind wir noch durch die

Zuckerrohrplantagen unterwegs und in etwa einer Stunde fahren wir dann direkt am Meer entlang. Sonntag beim Buchen: als ich sagte dass ich bis Proserpine mitfahre, hiess es – ah, sie wollen dann weiter nach Airlie Beach. Und wenn ich dann erklärte, nein, ich bleibe in Proserpine war da blankes unverständnis in den Augen der jeweiligen Person. Beim Buchen meines Hotels wurde mir auch klar weshalb: Proserpine ist ein kleines Kaff inmitten von Nichts. In etwa so, wie man es aus Amerikanischen Filmen kennt.

Ich hab dann beide Male erklären dürfen, was ich da will. Also nicht müssen sondern dürfen. Sie sind ja alle so nett, die Australier und wenn man dann ihr Unverständnis sieht muss man einfach reagieren.

Dafür habe ich gestern zum erstenmal auf einen Australischen Anrufbeantworter gesprochen und heute den Rückruf entgegengenommen. So richtig brav mit: Karin Siegrist speaking . Hat geklappt und mein zusätzliches Konzertticket ist geordert. Das ist ja auch der Grund, weshalb ich nicht direkt bis Mackay durchfahre sondern erst am nächsten Abend mit dem „The Sunlander“ noch die letzten beiden Stunden fahrt bis Mackay unter die Schienen nehme.

Ein typisches Queenslander-Haus
Ein typisches Queenslander-Haus

Also eines sei gesagt: die Fahrt ist absolut Traumhaft. Die Landschaft genial und der Service tip top. Für nur 9 Aud (nicht ganz 9 Franken) bekommt man ein warmes Mittagessen. Ich hatte Teigwaren mit Bolognesesosse und Käse, hat gut geschmeckt.

Nun geht es noch etwas mehr als 2 Stunden und ich habs geschafft. Dann noch zu meinem Hotel finden und mein Zimmer bekommen. Aber ich bin zuversichtlich dass auch das zum klappen kommt. Ansonsten nehme ich es mit Australischer Gelassenheit, die lernt man schnell wenn man sich A: darauf überhaupt einlässt und B: überhaupt soviel Zeit dazu hat und nicht wie soviele von einem Ort zum anderen hastet um in 4 Wochen ganz Australien gesehen zu haben.

Hey und da sind wir also – wo bleibt meine Australische Gelassenheit? Genau: ziemlich auf der Strecke wenn eine Schweizerin ihr Zimmer nicht bekommt. Es fing ja schon am Bahnhof in Proserpine an: der Gepäckträger läuft mit dem Rolli an mir vorbei (das Gepäck ist ganz vorne verladen, gleich hinter der Lok), also rollte an mir vorbei und ich sah auf den ersten Blick das mein Koffer da nicht drauf ist. Ich sofort den Kondukteur gepackt, bevor die wieder abfahren konnten und mein Problem geschildert. Wir sind dann zusammen in den Gepäckwagen gegangen und siehe da: mein Koffer stand bei den Koffern für nach Brisbane – na wer sagts denn, mein Koffer weis auch wohin er möchte, hihi. Ok, das wäre dann geklärt gewesen und ich habe mich auf den Weg zu meinem A+A Motel gemacht.

Der Weg dorthin zog sich, aber wenigstens bin ich schon mal an der Konzert Hall (wenn man das hier überhaupt so nennen darf) vorbeigekommen. Im A+A angekommen dann die Überraschung: es habe nicht geklappt mit meiner Buchung und sie habe leider kein Zimmer mehr frei. Jaja, sie habe ab und zu Probleme mit booking.com – ich hoffe in Mackay klappt’s besser, dort habe ich nämlich auch mit denen gebucht.

Sie war dann so lieb und hat rumtelefoniert, bis sie für mich im Grand Central Hotel ein Zimmer organisieren konnte und hat mich auch gleich selber hingefahren. Das GCH ist eher eine Absteige. Unten neben der Reception ist gleich die Bar oder sagen wir eher der Saloon, wo sich schon einige brummlige Arbeiter breitgemacht haben. Keine Ahnung was die arbeiten, aber vermutlich in den Zuckerrohrfabriken. Hier wimmelts nämlich nur so von Zuckerrohr. Jedenfalls war das Zimmer um die hälfte Billiger und nachdem ich mich etwas abgeregt habe, ist es auch ok. Schliesslich ist es sauber und ich bin froh, dass ich überhaupt ein Zimmer bekommen habe in dieser doch sehr sehr speziellen Ortschaft. Da ich morgen nach dem Konzert noch Zeit habe bis mein Zug fährt, werde ich bestimmt noch Fotos machen. Aber eins sage ich Euch heute schon: Tränen vergiesse ich ganz bestimmt keine, wenn mein Zug morgen aus dem Bahnhof ausfährt. Sorry, Fotos gibt’s erst morgen wieder (hoffe ich doch) denn wenns mit dem Hotel in Mackay klappt, habe ich wieder internet.


3. April: Morning Melodies Concert in Proserpine

Hey Guys and Darlings (hier nennen mich alle Darling, süss oder ?) Also um es vorweg zu nehmen – mir geht es gut und ich bin wieder glücklich – gut gell? Proserpine hat sich definitv mit mir versöhnt ;-)

Einfach mal alles aufladen, was ich so dabei hab
Einfach mal alles aufladen, was ich so dabei hab

Geschlafen habe ich schlussendlich wie ein Baby. Hab dann am morgen mal kurz auf mein Handy geguckt als die ersten Bemerkungen auf Facebook bei mir um 6 Uhr morgens eingingen – Danke Felix und Moni – und hab dann aber nochmal die Äuglein zugemacht und nochmal drei Stunden geschlafen. Kurz vor zehn machte ich mich dann auf in die Stadt. Die sieht jetzt bei Tageslicht viel netter aus, die Geschäfte und Bars, Restaurants und was es sonst noch hat, sind offen. Ich glaube, die nehmen hier um 19 Uhr einfach alles rein und weg sind sie.

Die Hauptstrasse von Proserpine
Die Hauptstrasse von Proserpine

Gegenüber meines Hotels hat es einen „Coffee to go“ shop und so genehmige ich mir einen short Latte und freue mich darüber, dass ich mal wieder ÜÜÜÜÜÜberhaupt nicht auffalle in meinem gelben Kleid und meinen eleganten Schuhen ;-) Und hey, eins sei gesagt: eigentlich sollte ich mich hier ja wohlfühlen: ich bin 100% die einzige Touristin auf 50 Quadratmeter Stadtfläche und das wollte ich ja so.

Dann gehts um halb elf zum obligaten Morning Tea. Hier muss man aber schön brav sein Eintrittsticket zeigen, sonst bekommt man weder einen Tee noch eines der nett angerichteten Tellerchen mit einem Gebäck und diesmal zusätzlich noch einem Toastdreieck. Ich erwische ein Eierbrötchen und so ein undefinierbares „rote Grütze“ Teilchen, das ich fast nicht zerkauen kann, hihi, zäh, wie sau ;-) hat ganz bestimmt lustig ausgesehen als ich das dann halbzerkaut runtergeworgelt habe.

Mein Ticket hatte heute die Nummer 140 und man konnte sich, als die Türöffnung war, einfach irgendwo hinsetzen. Da hatte ich ja einen immensen Vorsprung mit meinen Jungen Beinen. Aber halt, so ganz überall durfte man dann doch nicht hinsitzen, da die vordersten Drei Reihen für, hm, irgendwie „Freunde des Theaters Proserpine“ reserviert waren. Ich setzte mich dann ganz an den Rand links in die vierte Reihe. Den Fotoapparat hatte ich zwar dabei, aber von Ian nichts mehr gehört obs ok ist, also blieb das Teil brav in meiner Tasche, nicht dass mich dann noch irgendwer vor die Tür setzt (dann wärs vorbei gewesen mit dem „ich hab

mich mit Proserpine versöhnt“) hihi.

Die Show ging los und diesmal blieb auch der etwas peinliche Moment aus, wo ich wie in Cairns beim Ansagen der Show vorgestellt werde. Andrew Worboy kam auf die Bühne und sagte: Ladies and Gentlemen: Ian Stenlake, und schon gings los.

Nach dem zweiten Lied sagt dann Ian plötzlich: ah, ich hab noch was vergessen. Wenn ihr Italien kennt (er spricht ja im Konzert über seinen Werdegang und am Anfang unter anderem über seine Tage in Italien) kennt ihr vielleicht auch die Schweiz – merkt ihr was jetzt kommt – genau. Also, aus der Schweiz extra hergekommen um mich in Guys and Dolls zu sehen, in Cainrs mit dabei war und jetzt in Proserpine, begrüsst mit mir Karin. Ich habe ihr drum vergessen zu sagen dass sie auch hier gerne Fotografieren darf. Eigentlich sollte ich mich ja mitlerweilen daran gewöhnt haben, aber ich bin immer wieder fasziniert von ihm und seinem Lockeren

Auftreten auf und neben der Bühne. Jedenfalls hat er dann dafür seinen Einsatz

verpasst und sein Pianist musste nochmal anfangen.

Das eine  Foto von heute morgen ist entstanden, als Ian seinen Song aus Guys and Dolls vorsingt. Zu diesem Zweck holt er sich eine Frau auf die Bühne und die darf dann den Part von Sister Sarah sprechen. Heute kamen allerdings gleich zwei auf die Bühne und schon das fand Ian total amüsant. Als er dann vor den Beiden

Frauen kniet, wuschelt ihm die eine doch tatsächlich freundschaftlich durch die Haare und da war’s vorbei mit Singen. Ian hat sich fast nicht mehr eingekriegt vor lachen und der ganze Saal mit ihm. Es brauchte Einige Zeit bis er weitersingen konnte.

Schaut Euch einfach mal den Pianisten an :-)
Schaut Euch einfach mal den Pianisten an :-)
Und dann wartet Ian auf seinen Einsatz fürs Ave Maria – der Mann hat einfach eine unglaubliche Stimme 
Und dann wartet Ian auf seinen Einsatz fürs Ave Maria – der Mann hat einfach eine unglaubliche Stimme 

Nach der Show bin ich dann zurück in mein Etablissement – hab ja meinen Koffer und Tagesrucksack dort depoinert – und konnte mich umziehen. Nun sitze ich in einem Bistro, habe einen riesigen Teller mit gegrilltem Hühnchen auf Feta Salat mit melassierten Feigen und Pommes verdrückt und sitze nun mit einem Cappucino,

jep, mit einem richtigen Cappucino noch hier unterm Ventilator und schreibe für Euch diese Zeilen. Ausserdem versuche ich aus 300 Fotos die besten der Show herauszufiltern. Allerdings war die Lichtshow heute nicht ganz so genial wie in Cairns, dort haben sie extrem mit dem Licht gespielt. Ich habe mit Ian nach der Vorstellung noch gesprochen. Er denkt, in Mackay wird es ähnlich sein wie in Cairns und dann versuchen wir dort nochmal tolle Fotos zu machen.

Schön wäre es eben, wenn ich von derselben Seite wie heute ein paar tolle machen könnte, auf denen Ian zusammen mit dem Pianisten zu sehen ist.

Nach dem Mittagessen habe ich noch 3 Stunden totzuschlagen, bis ich auf dem Bahnhof meinen Koffer aufgeben kann. Ich setze mich vor der Bibliothekt auf eine tolle Parkbank im Schatten und komme zum ersten Mal in meinen Ferien dazu, in einem meiner E-Books zu lesen. Das einzige was im Moment die Stimmung etwas trübt ist, dass sich mein Schweizer Handy verabschiedet hat. Darauf habe ich so schön gesehen, wie spät es bei Euch in der Schweiz ist und Whatsapp war möglich. Morgen gehe ich schauen, ob ich evtl. einen neuen Akku bekomme und hoffe dass es daran liegt.

Mein leckeres Mittagessen
Mein leckeres Mittagessen
Das Event-centre in Proserpine
Das Event-centre in Proserpine
Warten auf den Zug - ein gemütliches Plätzchen um einen Nachmittag zu verbringen
Warten auf den Zug - ein gemütliches Plätzchen um einen Nachmittag zu verbringen

4. April: Morning Melodies Concert in Mackay

Eins vorneweg: ab morgen bekommt Ihr wieder zwei Tage Landschaft zu sehen (heute hat‘s auch ein bisschen dabei, aber es ist nochmals stark Bühnenabhängig) Good morning everybody, also Mackay kennt mich jetzt auch – wer hätte das gedacht, ah, stimmt, genau: Caroline. Heute kams aber noch heftiger als die letzten beiden Konzerte, das sag ich euch vorweg.

Mackay ist ok. Ich muss zwar in meinem Motel am Rauchertischchen vor meinem Appartement sitzen um Internet zu haben, aber damit lässt sich leben (sofern man genügend Mückenspray dabei hat). Mein  Verlängerungskabel reicht auch gerade knapp zum Tischen, also tip top.

Der Springbrunnen vor dem Entertainement - Centre
Der Springbrunnen vor dem Entertainement - Centre

Heute war zum dritten mal Morning Melodies angesagt. Mackay hat ein geniales Entertainement Center und ist riesengross. Man musste allerdings für seinen Tee heute bezahlen, nichts von gratis Morning Tea. Dafür wurde 4x ausgerufen, dass Fotoapparate und Videokameras am Eingang abgegeben werden müssen da jegliches

Fotografieren strikte verboten sei. Da ich von Ian wiederum nichts mehr gehört hatte, war ich kurz davor, meine Cam abzugeben. Aber es hatten ja noch andere Frauen grosse Handtaschen dabei, da fiel das gar nicht auf. Als dann Türöffnung war, sassen in den ersten beiden Reihen: niemand ausser ich – wieder mal toll gemacht. Wieso – keine Ahnung. Es hatte heute ein sehr gemischtes Publikum,

also nicht nur ältere Leute. Und was es hier noch extrem viel hatte waren Leute mit Behinderungen, im Rollstuhl oder Leute mit Down Syndrom.

Ich sitze also alleine in der zweiten Reihe, diesmal eher links aussen, um – wenn ich vielleicht doch noch ein sms bekomme wegen der Fotobewilligung – gute Fotos zusammen mit dem Pianisten von der anderen Seite als gestern machen kann.

Da es mit den Behinderten nicht ganz einfach ist bis alle plaziert sind mit Rollstühlen und so, geht die Show heute eine Viertelstunde später los, aber es kommt keine Nachricht mehr übers Handy rein, sodass ich es ausschalte und für einmal einfach da sitze und die Show geniesse. Dass das mitnichten so endet, damit habe ich heute wirklich nicht gerechnet.

Der Pianist kommt rein, sagt knapp Ian an, der spurtet locker flockig auf die Bühne und singt sein erstes Lied. Danach wünscht er jeweils Licht im Publikum und sucht sich eine Frau aus, mit der er dann schon mal einen Tanz aufs Parkett legt.

Er kommt von der Bühne und sagt im Vorbeigehen zu mir, es ist ok mit Fotografieren – ok, nix mit locker dasitzen, ich darf Fötele. Dann sucht er sich hinter mir eine Frau aus, die sich aber stoisch wehrt aufzustehen. Und was mach Ian: genau, er kommt zu mir, sagt: wie heisst du (also natürlich schon auf englisch, obwohl ich ja spätestens seit dem Interview weis dass er das auch auf Deutsch könnte) und hält mir das Mic hin. Ich – eigentlich am Kopfschütteln und Abwinken und Ian grinst mir ins Gesicht: Karin. Und dann: woher kommst du Karin? Ich: Switzerland und dann zieht er mich auf die Tanzfläche.

Er singt eines seiner Lieder und wir tanzen !!! jaja, lacht nur, aber er führt dermassen streng, da tanzt sogar eine Karin mit zwei linken Füssen und Schuhgrösse 42.

Es ist aus einem der Musicals, es könnte Oklahoma sein.. Er hat dann Text, nämlich dass es aus ist zwischen uns, führt mich an meinen Platz und geht zu einer anderen Frau, bei der er dann singt, du bist meine Nummer zwei und immer wieder zur ersten zurückschaut – diesmal zu mir. Im ersten Moment hätte ich ihn umbringen

können für seine Idee, das mit mir zu machen, aber seien wir ehrlich, nachträglich wars ja toll. Und Caroline – ich habe heute Dein Kleid an.

Damit aber nicht genug. Der Song, bei dem gestern die beiden Ladies auf der Bühne waren und es in eine Lachtirade ausgeartet ist war noch an der Reihe – ahnt Ihr schon was? Also, er macht daraus ein Spiel, bei dem zuerst alle Leute eine Hand in die Höhe strecken müssen. Er stellt Fragen ,worauf immer wie mehr Leute die Hände nach unten nehmen.

Nach und nach sind dann nur noch ein paar Hände oben und wenn sie dann hören dass sie mit auf die Bühne sollen, bleibt fast niemand mehr. Er war heute einfach total genial: der einzige der noch aufgestreckt hat, war eben ein Junge mit Down-Syndrom–  Jonnie. Ian hat dann toll geschaltet und gesagt, ok, es sei zwar ein Liebeslied an eine Frau, aber er dürfe gerne herunterkommen. Wir bräuchten aber doch noch eine weibliche Person zum helfen – Karin, kommst Du bitte auf die Bühne. Er hilft mir die Treppe hoch und bittet mich, neben Andrew beim Flügel stehenzubleiben.

Währenddessen hilft er Jonnie auf die Bühne und wir helfen ihm gemeinsam auf den Barhocker. Ich nehme mir schon mal das Micro vom Flügel und stelle mich neben Jonnie. Währenddessen gibt Ian ihm die zwei Skriptblätter und erklärt ihm, dass er mir die unbedingt hinhalten muss, damit ich ablesen kann.

Und dann spielen wir den Part von Sister Sarah und Sky Masterson als sie von Havanna morgens um vier zurückkommen – ich sag Euch es war herrlich. Jonnie hat mich ganz fest festgehalten und zwischendurch immer wieder seinen Kopf auf meine Schulter gelegt und wenn Ian in seine Nähe gekommen ist, hat Jonnie Ian’s Hand ganz fest festgehalten und geküsst.

Das Publikum war hin und weg und Jonnie (und ich auch) hatten ein unvergessliches Erlebnis mehr in unserem Leben.

Dann kommt noch der Part, bei dem Ian mit der Dame tanzt. Zuerst tanzte er mit Jonnie und fragt ihn dann total süss ob es ihm etwas ausmachen würde, wenn er jetzt noch kurz mit mir tanzen würde, was wir dann auch  achen. Den Teil, wo Ian dann vor einem kniet, also der, bei dem es ihn gestern fast vor Lachen zerrissen hat,

war heute also schon etwas romantischer ;-) Jonnie und ich haben dann am Schluss eine CD geschenkt bekommen. Die habe ich nach der Show signieren lassen und Ian hat geschrieben: danke, dass du ein Teil meiner Show warst.

Ian Stenlake hat eine Art an sich, mit der er sein Publikum jeweils in seinen Bann zieht.

Was schon bei Interviews rüberkommt die wir in Europa auf Youtube sehen können ist in Wirklichkeit noch viel intensiver. Ach ja, und natürlich haben mir nach der Show wieder ganz viele Leute schöne Ferien gewünscht, mir zu meinem Auftritt gratuliert und waren vorallem begeistert, wie ich mit „ihrem“ Jonnie den Auftritt  gemeistert habe – Berührungsängste hätte man heute nicht haben dürfen, aber ich glaube, da war ich bestimmt die Richtige dafür. Ich fand es schön, dass er mit auf die Bühne durfte und dieses tolle Erlebnis mit heimnehmen kann.

Nun sitze ich in der Nähe des Entertainmentcenters in einem kleinen Kaffee und habe Minihamburgerchen mit Pfefferminzzsosse gegessen - mir sind Asterix und Obelix in Britannien in den Sinn gekommen, die haben das auch gegessen – war gar nicht so übel. Aber es windet mir hier nun fast den Short Latte vom Tisch. Das Wetter ist Windig und bedeckt – so hab ich‘s schon viel lieber als diese drückende Schwüle in Cairns.

Morgen geht’s an die Nordstrände, die sollen total toll sein. Aufs Schiff mag ich im Moment gerade nicht mehr, aber mal schauen was die nächsten Tage bringen.


5. April: Mackay / Mackay Harbour

Heute war also mal wieder ein „no-Concert-Tag“ angesagt und ich kann Euch erzählen, wer davon am meisten begeistert war. Keine Ahnung? Na dann helfe ich Euch weiter: meine FÜSSE: ich hatte ja gestern fürs Konzert wieder meine schicken Schuhe an und ganz vergessen, die Flip Flops einzupacken. Da ich hier in einem Motel,

etwas abgelegen wohne, war es dann doch ein rechtes Stück zu laufen. Das wäre alles noch gegangen, aber Karin mit I und nicht mit E hatte die super Idee, dann so richtig Aussiemässig barfuss nach Hause zu laufen. Ja und da alles über asphalt ging und die Sonne schien was passiert dann? Genau: Asphalt: heiss, Füsse AUA. Aber erst als ich im Hotel war merkte ich, dass mir das laufen nicht wegen der Steinchen gegen Ende mehr weh tat sondern wegen der Blasen, die sich so langsam bildeten. Toll Karin – wieder was dazugelernt. Jedenfalls hatte ich dann heute meine Laufschuhe an und so gings einigermassen.

Als erstes suchte ich mir einen Handyshop um mir eine neue Batterie für mein sony zu kaufen. In einem riesen Geschäft extra nur für batterien hatte ich leider kein Glück und die nette Dame hat dann noch in 3 weiteren Geschäften angerufen – nix zu machen. So wies aussieht werde ich vorerst auf mein Schweizer Handy

verzichten müssen und somit auch aufs Whatsapp.

Die Uferpromenade: auch hier total schön gestaltet
Die Uferpromenade: auch hier total schön gestaltet

Ich bin dann bis zum Fluss gelaufen und hab mir dort in einem netten Lokal ein Frühstück genehmigt. Für diejenigen, welche jeweils „Mein cooler Onkel Charlie“ schauen: erinnert ihr Euch daran, dass Walden mal für das kleine Mädchen der Engländerin Eier Benedict zubereiten sollte? Genau solche hab ich heute Morgen bestellt.

Die haben – zum Frühstück wohlgemerkt – eine Sauce Hollandaise drauf. Aber da es schon fast elf war, hat‘s recht gut geschmeckt.

Meine Eier Benedict....
Meine Eier Benedict....
.....un meine Aussicht dabei
.....un meine Aussicht dabei

Auf der anderen Seite des Flusses habe ich Segelmasten bemerkt und gedacht: ok, das kann man laufen (laufe hier ja sehr viel). Aber irgendwie hat mir meine innere Stimme dazu geraten, doch noch das Servierpersonal zu fragen, ob es zu Fuss machbar sei an den Hafen zu laufen. Die gute Frau hat fast einen Herzanfall bekommen – ich wusste nachher auch weshalb. Ich hab sie dann gebeten, mir ein Taxi zu rufen und ich war dann fast 10 Minuten per Taxi unterwegs auf einer Schnellstrasse bis der Hafen in Sicht kam, „grins“, wie war das mit den

Distanzen? Vorallem bin ich ohne Karte losgelaufen, sollte man nicht tun.

Es hat sich aber jedenfalls gelohnt. Mackay Harbour ist toll, hab ein paar Fotos gemacht. Allerdings war der Eiskaffee mehr ein Zuckerschock und ich war froh, daneben noch ein Mineralwasser bestellt zu haben.

Der Yachthafen von Mackay
Der Yachthafen von Mackay
Die Schlepper für die Frachschiffe liegen ebenfalls im Yachthafen bis sie gebraucht werden.
Die Schlepper für die Frachschiffe liegen ebenfalls im Yachthafen bis sie gebraucht werden.
Die Promenade von Mackay Harbour
Die Promenade von Mackay Harbour

Anschliessend wollte ich mir ein Taxi rufen, aber scheinbar hatte ich heute mit meinem englisch weniger Glück als sonst, denn die nette Dame hat mich und ich sie nicht verstanden, worauf sie einfach aufgelegt hat. Ich dann zurück in mein Eiskaffee-Kaffe und die haben mir dann netterweise ein Taxi aus der Stadt kommen lassen.

Hier habe ich es mir am Strand gemütlich gemacht, aber vorher gecheckt, obs Schlangen auf dem Baum hat....
Hier habe ich es mir am Strand gemütlich gemacht, aber vorher gecheckt, obs Schlangen auf dem Baum hat....
...und schaue zu, wie ein Tanker im Hafen einläuft.
...und schaue zu, wie ein Tanker im Hafen einläuft.

Anschliessend hat mir der nette Chef des Motels ein Bier spendiert und ich hab gemütlich meine Längen im Pool geschwommen. Es ist hier nicht ganz so gemütlich wie bei Maggie in Cairns, aber ich habs gut getroffen.

Der Pool in meinem Hotel
Der Pool in meinem Hotel
Auch hier lässts sich gut leben.
Auch hier lässts sich gut leben.

6. April: Mackay / Botanic Garden

Da ich heute abend ja das Flugzeug nach Rockhampton nehme, musste ich heute morgen mein Hotelzimmer abgeben. Meinen Koffer durfte ich noch dort lassen und machte mich auf in den Botanischen Garten. Ich habe ja nur noch einen halben Tag Zeit und da passt das gerade gut.

Ach und was soll ich sagen: Mackay hat gemäss Internet 166‘800 Einwohner. Wichtig? Naja, interessant wenn man sich gemütlich durch einen Botanischen Garten, 16‘000 Kilometer von daheim weg bewegt und dann  lötzlich mit seinem Namen angesprochen wird, oder?

Ich also nichtsahnend am rumschlendern ruft‘s da: hello Karin – ich dreh mich um, steht da eine nette Dame die mich über beide Ohren anstrahlt und ich hab keine Ahnung woher die mich kennt. Ja woher wohl: genau:  orning Melodies vor zwei Tagen.

Ich musste innerlich ja so schmunzeln. Jetzt ist diese Stadt ja wirklich nicht klein und man kennt mich J. Sie ist die „Rangerin“ des Botanischen Gartens. Er wäre wunderschön, doch leider hat das Kaffee vor einiger Zeit  schliessen müssen, sodass man jetzt keine Möglichkeit mehr hat, es sich gemütlich zu machen – muss das noch Lonely Planet melden, die sind froh um solche Infos. Vor allem da sie im Reiseführer dieses Restaurant anpreisen.

Sich auf die Steine im Garten zu setzen ist nicht ideal, da es hier überall Schlangen hat.

Die kommen jetzt gerne hervor um sich an der Sonne zu wärmen. Leider waren sie alle zu schnell wieder weg um sie zu Fotgrafieren. Da waren die Vögel etwas koorperativer. Der Schwarze mit dem blauen Hals heisst zum Beispiel Purple Swamphen und wird bis zu 48 cm gross.

Nachdem ich den Garten gründlich durchstreift hatte, wurde Durst und Hunger dann doch grösser und ich machte mich auf, nochmals in dieses nette Restaurant am River zu gehen. Diesmal bestellte ich ein leckeres Steaksandwich und lies es mir gut gehen. Die Brücke übrigens wurde erst 2011 eröffnet. Den alten Brückenkopf hat man stehenlassen, dort sammeln sich am Sonntag die Fischer um Ihr Glück zu versuchen.

Zurück im Hotel begrüsst mich der Besitzer des Motels, Daryl und fragt, ob ich noch Zeit für einen Tee habe, bevor er mir ein Taxi ruft. Na klar – Tee, hilfe, es ist 35 Grad draussen und ich bin gerade 45 spaziert. Aber was solls, ist ja nett von ihm. In seiner guten Stube sitzt dann noch ein älterer Herr und wir sitzen gemütlich zusammen und trinken Tee. Auch eins von den Guetzli muss ich probieren, ich soll es im Tee dünkeln, dann wäre es nicht so trocken.

Der nette Herr stellt sich als Robert vor, eigentlich Neuseeländer, aber wohnt schon seit 45 Jahren in North Mackay und seine Verwandten in England züchten Rennpferde.

Ach ja und sie finden es toll, wie ich Mackay ausspreche und nachdem ich sage dass ich nach Rockhampton fliege und sie meinten, ah, Rocky – und dasselbe Ian vorgestern auch schon so gesagt hat, sage ich jetzt also auch schon wie ein richtiger Queenslander: Rocky.

Da das Taxi zum Airport ein Vermögen kostet (so Daryl) schlagen mir die Herren vor, dass mich Robert gleich mitnimmt wenn er heimfährt – liegt auf dem Weg. Sie sind einfach nett, die Australier. Also setze ich mich zu Robert ins Auto, verspreche Daryl eine positive Bewertung seines Motels (es war wirklich toll, er hat extra für mich jeden Tag den Pool geputzt, und das einzige was etwas doof war, war dass das Internet nur vor dem Zimmer funktioniert hat. Dafür war der Empfang 1A und ich konnte tip top Skypen).

Am Flughafen gut angekommen kam dann der Moment des Koffer wägens. Da ich ja mit Quantas fliege habe ich gehofft, auch hier 30 Kilo mitnehmen zu dürfen. Aber es ist nur eine kleine Maschine und das Gewicht auf 22 Kilo beschränkt. Null Problemo, weis ja von meinen Zugsreisen genau was raus muss und bringe es innert 5

Minuten auf 21.8 Kilo – cool oder? Dann kommt wieder mein Knie im pipser. Aber diesmal ist es ja ein kleiner Flughafen ohne Manager und viele Leute und so.

Aber es gibt hier nur eine Piepsstation und die wurde dann sofort nach mir abgesperrt und alle mussten warten bis ich gecheckt war.

So, nun bin ich also im Hotel in Rocky und üüüberhaupt nicht genervt: mein Australisches Handy macht macken, das Internet funktioniert auch hier im Zimmer nicht – oder wenn, dann nur kläglich und da ich hier ebenfalls wieder erst im Dunkeln angekommen bin, weis ich gar nicht so recht, wies hier überhaupt aussieht. Aber ich glaube so „auf-und-abs“ gehören warscheinlich beim individualreisen mit dazu. Jedenfalls war der Flug genial. Wir flogen in einer mini-mini Propellermaschine wo gerade mal 30 Leute platz hatten. Fotografieren durfte man leider nicht sonst hätte ich Euch noch ein Foto gemacht. Es gab einen Imbiss: die obligaten salzigen guetzli, ein kleines Stück käse, eine undefinierbare sosse zum dippen und --- ein Bier.


7. April: Rockhampton

So, nachdem Felix die gute Idee hatte, dass ich doch meine CH Simcard in mein funktionierendes Handy stecken soll und ich meinen Roamingvertrag fürs Ausland (also fürs weite Ausland, nicht eben mal nur Mallorca, sonst hätte ich das schon längst getan) angepasst habe, geht es mir wieder besser.
Ich habe es tip top hier in Meinem Hotel und bei Tageslicht sieht auch Rocky wie all die anderen Städte (fast alle ;-) ) sehr einladend aus.
Ich gehe heute ins Konzert… welche Überraschung. Nun zum viertenmal und freue mich total. Ist doch jedes der Konzerte, obwohl er dieselben Lieder singt, immer anders.
Mein Hotel ist dieses mal wirklich ganz nah, sodass ich es ohne Flip Flop in der Handtasche aus dem Haus wage (schlimmstenfalls nehme ich ein Taxi zurück).
Das Pilbeam Theatre ist ein eindrückliches Gebäude direkt am grössten Fluss Australiens, demk Fitzroy River und ich bin jetzt noch 640 Kilometer nördlich von Brisbane.
Ich schleppe heute nebst allem anderen auch noch meinen Laptop ins Theater, da sich Ian nach dem Konzert noch meine Fotos anschauen möchte.
Diesmal sitze ich wenigstens nicht alleine in der vordersten Reihe, aber es nützt nichts: vielleicht war meine Tanzerei letzte Woche ja gar nicht so schlecht, jedenfalls durfte ich mich auch heute wieder selber übers Microfon vorstellen und beim ersten Teil der Show meine Einlage geben. Nur war ich heute nicht mehr sooo nervös ;-) Fotografiert habe ich heute für einmal nicht, so konnte ich die Show richtig geniessen.
Anschliessend gabs dann wieder die obligaten Autogramme. Während ich auf Ian wartete, begenete ich dann zum ersten Mal Andrew Worboy neben der Bühne und wir haben uns gut unterhalten. Er ist ein genialer Pianist und es ist nicht einfach, bei diesen varierenden Bühnenshows immer gleich zu reagieren. Ebenfalls ein super symphatischter Typ.
Beim anschliessenden Essen in einem schicken Restaurant um die Ecke (ein Salat Caprese und ein Bier ;-) ) habe ich dann Ian meine Fotos gezeigt. Er musste sich nicht ganz durch alle 1200 durcharbeiten sondern ich habe sie auf etwas weniger als 900 runtergelöscht. Er hat sich riesig gefreut und dass ist – nebst dem Lob von Caroline mein grösster Lohn.
Nun sitze ich am Pool, hab wieder einen für mich ganz alleine, und freue mich auf ein gemütliches Abendessen hier im Hotel.

Der Fitzroy River Richtung Landesinneres
Der Fitzroy River Richtung Landesinneres
Der Fitzroy River Richtung Meer
Der Fitzroy River Richtung Meer
Das Pilbeam Theatre in Rocky
Das Pilbeam Theatre in Rocky
Momument vor dem Theater
Momument vor dem Theater
Ich durfte heute einen klasse Pianisten und sehr symphatischen Menschen persönlich kennenlernen  - Andrew.
Ich durfte heute einen klasse Pianisten und sehr symphatischen Menschen persönlich kennenlernen - Andrew.
"Mein" Pool im Hotel. Bin mitlerweilen verwöhnt und gewohnt dass ich den jeweils für mich ganz alleine habe.
"Mein" Pool im Hotel. Bin mitlerweilen verwöhnt und gewohnt dass ich den jeweils für mich ganz alleine habe.

8. April: Gladstone

Reisen? Ja genau das habe ich heute gemacht und zwar nicht wenig. Und hey: es hat alles geklappt:
Rocky nach Gladstone: Zug
Konzert in Gladstone
1 Stunde später: Gladstone nach Brisbane mit dem Flugzeug (Quantas, mein dritter Inlandflug – total easy)
Brisbane – Landsborough mit der Sunshine-Linie der Brisbaner Metro
Landsboroug – Caloundra mit einem verrückten Buschauffeur im Feierabendverkehr.
Hotel in Caloundra – alles tip top und Internet tatsächlich funktionstüchtig auf dem Zimmer.
So, nun zur Erklärung:
Ich habe ja vor ein paar Tagen festgestellt, dass es fast unmöglich ist, in einem halben Tag von Gladstone nach Caloundra zu gelangen. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich Ian und Andrew gefragt, ob ich evtl. mit ihnen fahren dürfte. Stellt Euch vor, die hätten das sogar getan, aber da Andrew sein grosses Keybord mit dabei hat, sie auch ansonsten natürlich für 3 Wochen Show ziemlich viel mitschleppen und ich selber ja auch nicht ohne Gepäck unterwegs bin, wurde daraus nichts. Da war für mich klar, dass ich von Gladstone direkt nach Maryborough weiterfahre und zwar morgen mit dem Zug. (da ist das letzte Konzert für die nächsten Tage, ein allerletztes ist dann noch in Logan am 15. April).
Nun gut, eigentlich habe ich von Anfang an gesagt, ich reserviere mir mal all die Tickets online und falls ich dann an eines der Konzerte nicht gehen kann ist ja nicht schlimm. Die Tickets kosten zwischen 10 und 20 Franken, sind also sehr erschwinglich. Gewurmt hats mich trotzdem und drum bin ich gestern abend noch lange (den Mücken ausgesetzt) am Pool gesessen und hab hin und her überlegt.
Irgenwann kam ich dann auf die Idee dass ich von Gladstone nach Brisbane fliegen könnte und zwar so, dass ich dort den Queenslander Tilt Train wieder Richtung Norden erwische. Der Flug war nicht das Problem, aber beim Zug kam ständig dass es keine Plätze mehr hat.
Den Flug hab ich schon mal gebucht – Quantas fliegt 6 mal am Tag von Gladstone aus Brisbane an und ich hoffte einfach, dass Gladstone ein Travelercenter hat am Bahnhof. Und jup: hat es und da war also der nette Herr am Schalter, der ebenfalls bemerkt hat, dass es keine verfügbaren plätze gibt, seufz. Er hat mich dann aufgeklärt, dass der Abendzug (und nur den hätte ich ja nehmen können) leider in Lansborough nicht hält, aber es sei ja kein Problem, da diese Station (von da aus fährt dann noch der Bus nach Caloundra) ja noch im Nahbereich von Brissie liegt (Nahbereich heisst eine Stunde nördlich – südlich hab ichs ja ganz am Anfang mal an die Gold Coast gemacht). Und hey, ja klar. Ich war so happy dass ich ihn am liebsten umarmt hätte. Dann konnte ich gleich noch ein Ticket lösen für morgen abend – muss ja von Caloundra wieder nach Maryborough kommen. Bitte nehmt jetzt keine Karte hervor, ich weis selbst, dass meine Reise im Moment etwas verrückt ist. Aber das ist sie sowieso und ich hab einen Heidenspass.
Der Spass geht dann morgen früh weiter. Heute war ich ja eben in Gladstone im Konzert. Erinnert ihr euch an Dale Pengelly? Den Schauspieler dem ich in Brisbane vorgestellt wurde? Genau, der lebt in Gladstone und ich habe ihn vor der Show getroffen. Cool wenn man als einzige Ausländerin im Foyer einer der „Promis“ kennt und herzlich begrüsst wird. Die Show war wiederum genial – ich „musste“ keine Tanzeinlage geben, habe aber dafür heute wieder fotografiert.
Ende der Show ist Ian dann direkt von der Bühne zu mir heruntergehüpft (wäre froh, ich wäre noch so fit – wir sind ja gleich alt ;-) ) und hat gefragt, ob ich jetzt morgen den Zug nach Maryborough nehme. Ich hab ja gesagt, ist ja nicht gelogen – einfach nicht von Gladstone sondern von Caloundra aus. Und für einmal bin ich dran, ihm einen kleinen Streich zu spielen, weil – verwundert wird er auf jeden Fall sein, wenn er mich in der ersten Reihe sitzen sieht – dort habe ich nämlich morgen meinen Platz.
Ach ja, und Aussenaufnahmen von Gladstone gibt’s leider keine: ich hab mich am Bahnhof schon umgezogen und probiert mal bei Windstärke 7 und einem kurzen Rock zu Fotografieren: ihr habt beide Hände voll zu tun um zu schauen dass man euch nichts weggucken kann ;-)
Dafür gibt’s zwei von Brisbane, also „nur“ vom domestic Airport – ist schon speziell, es war wie heimkommen. Die ersten Tage in Australien waren halt schon absolut der Hammer – obwohls ja genial gut weitergeht, aber Brisbane wird immer eine meiner Lieblingsstädte bleiben.

Diesmal hatte es künstliche Palmen auf der Bühne, sah auch nicht schlecht aus. Leider wieder nicht DIE Lightshow wie in Cairns.
Diesmal hatte es künstliche Palmen auf der Bühne, sah auch nicht schlecht aus. Leider wieder nicht DIE Lightshow wie in Cairns.


Brissie: irgendwie wars wie heimkommen - wieso bin ich bloss so sentimental.
Brissie: irgendwie wars wie heimkommen - wieso bin ich bloss so sentimental.
Noch anderthalb Stunden und ich habe meine kleine Weltreise für heute beendet.
Noch anderthalb Stunden und ich habe meine kleine Weltreise für heute beendet.

9. April: Caloundra

Nachdem das Internet gestern prima funktioniert hat und ich ein wirklich schöne Zimmer genossen habe, bin ich gut ausgeschlafen um Zehn Uhr mit Sack und Pack ins Theater unterwegs. Es sieht auf jeden Fall lustig aus wenn ich im kurzen Schwarzen Röcklein, den eleganten Schuhen und meiner Silbrigen Tasche unterwegs bin und dazu meinen schweren Tagesrucksack, eine Fototasche sowie einen Grossen Koffer mitschleppe (hätte man mal fotografieren sollen ), aber auffallen bin ich ja gewohnt ;-).
Das Theater in Caloundra ist ziemlich voll obwohl sehr gross. Man merkt hier die Nähe zu Brisbane wie sich in der Show herausstellt, da viele Guys and Dolls gesehen haben.
Ich sitze nach einem Upgrade in der ersten Reihe (sonst ist ja der Überraschungseffekt gar nicht da). Als erstes bemerkt mich Andrew als er eine kurze Pause am Piano hat und winkt mir zu. Als Ian dann das erste Mal von der Bühne kommt schaut er ziemlich verdutzt aus der Wäsche – Überraschung gelungen. Die Show ist auch heute wieder einmalig. Es gibt viele Zwischenrufe auf die er eingeht und er ist heute noch einen Tick ausführlicher im Erzählen seiner Lebensgeschichte, sodass er um eine volle Viertelstunde überzieht. Als er dann als Zugabe eigentlich noch Luck be a Lady ansagen will meint er, das sei warscheinlich nicht nötig und als die ersten klänge der Musik ertönen tobt das Publikum. Ian hat hier – nur eine Stunde von Brissie entfernt schon nochmal einen höheren Bekanntheitsgrad. Das zeigt sich auch bei der anschliessenden Autogramm“stunde“, die nicht mehr enden will. Als er mit allem durch war hab ich kurz hallo und tschüss gesagt, und er wollte natürlich wissen, wie ich das jetzt angstellt habe. Als ich ihm erzählte, dass ich gestern eine knappe Stunde nach dem Konzert einen Flug nach Brissie gebucht hatte, fand er das einfach nur toll. Schön dass er mich nicht als ganz verrückt abstempelt und lieber nichts mehr mit seinem „schweizer-ü40-Groupie“ zu tun haben möchte.
Und dann warte ich in Landsborough also auf meinen Tilt Train nach Maryborough. Zum Glück habe ich den Mückenspray zur Hand. Es wird nämlich wie jeden Abend in dieser Gegend um sechs Uhr abends dunkel. Dann gehen die Lichter an und die Mücken kommen. Man hat hier Sonnencreme, Sonnenhut, Mückenspray und einen Knirps (für den Fotoapparat) immer mit dabei. Es klappt alles und abends um halb neun kommt mein Tilt Train in Maryborough West an. Da wartet dann ein Linienbus, der noch die Feinverteilung erledigt. Ich bin um viertelvor Neun in Maryborough City und tippel noch zu meinem Hotel. Alles prima, schön sauber und gross. Kühlschrank diesmal sogar gefüllt mit Cola und co und das Internet funktioniert prima. Frisch geduscht, was will man mehr. Das Konzert morgen ist das letzte für die nächsten 5 Tage und ich habe für diese Zeit ein Hotel an der Sunshinecoast gebucht (für die Insider, ich fahre nach Marcoola Beach) Es war gar nicht so einfach ein Zimmer direkt am Meer zu bekommen so auf die Schnelle. Scheinbar sind hier doch noch viele andere Feriengäste ausser mir. Dann kann ich mich auch mal 4 Tage von meiner Rumreiserei erholen und einfach nur den Strand geniessen (ohne Schwimmen im Meer – versprochen ;-) ).

Das Event Center in Caloundra.
Das Event Center in Caloundra.
Mal ein Morning Melodies Concert welches in einer Ortschaft direkt am Meer stattfindet :-)
Mal ein Morning Melodies Concert welches in einer Ortschaft direkt am Meer stattfindet :-)


10. April: Maryborough

Maryborough ist eine wunderschöne Kleinstadt. Wenn ich jeweils nach 19 Uhr in diesen Ortschaften eintreffe ist es ja immer schon stockfinster (365 Tage im Jahr) und das ist total komisch. Auch sind diese „nicht-Touri-Orte“ dann irgendwie wie ausgestorben, was die Sache nicht gerade toller macht. Wenn es dann morgen wird (auch immer zur gleichen Zeit) und man die ersten Schritte in einer neuen Umgebung wagt, sieht die Welt schon anders aus.
Obwohl ich wusste, dass es zum Theater von meiner Unterkunft aus weit ist, habe ich heute kein Taxi gerufen da ich genügend Zeit hatte. Das hat sich gelohnt: im Städtchen hat es eine Kirche, die bimmelt die ganze Zeit irgendwelche englischen Liedchen vom Turm, beim Geld ziehen am Automat musste ich eine Viertelstunde anstehen – scheinbar der einzige Bankomat „in Town“ und es gab einen grossen Markt auf dem Platz bei der City Hall. Sah aus wie ein riesen Volksfest, findet aber gemäss einem einheimischen älteren Pärchen jeden Donnerstag statt was mich sehr verwundert hat. Ian übrigens auch, der hat sich nämlich von der Bühne aus bedankt, dass all die Leute zu ihm ins Konzert gekommen sind anstatt am Fest im Städtchen teilzunehmen.
 




Zwischen dem Städtchen und dem Brolga Theater liegt ein wunderschöner Park und es ist herrlich dahin zu flanieren (da ich heute mein Gepäck nicht dabei hatte, konnte ich sogar Fotografieren und musste nicht ständig „Röckchen-festhalten“ spielen). 

Das Theater selber ist mega gross, so etwas erwartet man dann an einem solchen Ort gar nicht.



 Heute habe ich auf den Morning Tea und Gebäck verzichtet und stattdessen lieber eine Cola bestellt (war doch mehr als eine Stunde am spazieren – mit Flip Flop wohlgemerkt, die hübschen Schuhe hatte ich in meiner Tasche. Die gebe ich übrigens nicht mehr her, die ist genial. Was da so alles Platz hat – genial).
Da noch etwas früh, konnte ich wieder ein bisschen in meinem E-Books lesen. Das ist drum noch spannend: ich lese gerade das Buch Feuerbuch von Patricia Shaw. Da geht es um zwei Schwestern die im Jahre 1868 nach Australien reisen. Die eine bleibt vorerst in Brisbane und die andere verschlägt es nach Maryborough. Man stellt sich dann gerne vor, wie es in einem solchen Ort vor sovielen Jahren ausgesehen haben mag.
Das Konzert ist auch dieses Mal wieder genial – manchmal habe ich das Gefühl, Ian und Andrew steigern sich von mal zu mal .
Nach dem Konzert konnte ich ihm dann noch tschüss sagen – es geht jetzt ja 5 Tage bis zum nächsten Konzert und er fährt nach Hause. Ich bin jetzt noch einen abend hier und nehme dann morgen den Zug nach Nambour um von da aus mit dem Bus an die Sunshine Coast zu fahren wo ich 4 Tage das Meer geniesse. Ich merke erst jetzt, wie diese Rumreiserei in den letzten 10 Tagen zugesetzt hat – war ich doch fast jeden Tag am rumdüsen. Jedenfalls musste ich heute Nachmittag zuerst mal ein Mittagsschläfchen halten, bevor ich wieder voll fit bin für neue Taten.


11. April: Marcoola Beach

Nun beginnt also ein weiterer Abschnitt meiner Australienreise. Es gibt keine „Rumdüserei auf Zeit“ mit bestimmtem Ziel mehr sondern ich kann es jetzt gemütlicher angehen – ist vielleicht falsch ausgedrückt – können hätte ich schon, aber wollen nicht :-). Komisch ist es trotzdem und an diesen neuen Umstand muss ich mich erst gewöhnen.
Maryborough war wirklich ein Kleinod von Städtchen und wem das gemütlich-ländliche Leben gefällt ist hier bestimmt richtig.
Ich nehme denselben Weg zurück, den ich von Caloundra gekommen bin. Mit dem Unterschied, dass ich heute etwas sehe, da ich bei Tage reise. Allerdings nicht ganz bis Caloundra sondern nur bis Nambour, was ca. eine halbe Stunde näher liegt. Früher gab es in Maryborough direkt bis ins Städtchen eine Zugsverbindung, die alten Geleise sowie das Bahnhofsgebäude stehen noch. Heute dient es allerdings als Haltestation für den sogenannten Coach-Train – eine Busverbindung, die einem nach Maryborough west, oder besser gesagt ins Niemandsland 10 Kilometer vor der Stadt bringt. Die alten Geleise zeugen noch von dieser Epoche.
 

Alles klappt und ich kann von Nambour aus mit den Buslinien der Sunshine Coast bis fast vor die Tür meines Hotels fahren. Ich bin hier zur Abwechslung in einem grossen Hotelbunker – etwas unpersönlich und eigentlich gefällt es mir nicht so gut, aber das tolle ist: ich habe das Meer und einen tollen, ganz hellen Sandstrand direkt vor der Nase und hier lasse ich es jetzt mal drei Tage ruhig angehen. Das Internet lässt leider auch zu wünschen übrig sodass ich hoffe dass das hochladen der Fotos funktioniert.
 
Ein PS: musste mich tatsächlich vom 4. Stock meines Hotels an den Pool begeben um die Fotos hochzuladen, ist aber sehr gemütlich hier und die Mücken lassen mich im Moment noch in Ruhe


12. April: Mooloolaba - Sea Life

16740 – 2120 – 1280 – und das sind Kilometer :-)


Für mich eigentlich recht imposante Zahlen: 16740 Kilometer bin ich geflogen von Zürich über Dubai nach Brisbane. 2120 Kilometer habe ich mit Inlandflügen und 1280 Kilometer mit dem Zug quer durch Queensland zurückgelegt. Nicht berechnet sind dabei die Buskilometer, welche auch nicht unbeachtlich sein dürften und die Zugskilometer rund um Brisbane in der ersten Woche. Das tolle daran ist, dass immer alles geklappt hat und ich immer rechtzeitig und im richtigen Fahrzeug gesessen bin. So langsam nehme ich die ganze Reiserei sehr locker und mit höflich fragen wird sogar der brummligste Buschauffeur nett.


Irgendwie hat es mich halt doch nicht „nur“ am Strand gehalten also habe ich morgens um neun schon vor dem Hotel auf den Bus gewartet. In meinem Reiseführer habe ich nämlich schon zu Hause in der Schweiz die Unterwasserwelt Sea Life in Mooloolaba angeleuchtet – das ist ja nur etwa 20 Minuten mit dem Bus von meinem Strand entfernt – also los geht’s.


Da ich recht früh dran bin (jedenfalls früher als all die Familien mit Kindern, es ist Samstag) habe ich die ersten Becken mit Seepferdchen, Fröschen und allerlei Fischen noch ganz für mich. Es ist sehr spannend und dank meinen doch jetzt schon etwas fortgeschrittenen Fähigkeiten mit dem Fotografieren ohne Blitz gibt es recht ansprechende Fotos. Es gibt hier nebst den Aquarien noch den Tunnel, in dem man unter und neben Haifisch und co. Spazieren kann. Man kann auch Tauchgänge buchen und mit den Haifischen tauchen . Ausserdem gibt es eine Seehundeshow. Aber was mich am meisten beeindruckt hat, ist das neu angelegte Jellyfish Kingdom (Quallen Königreich). Da werden die – für Menschen recht unangenehmen – Meeresbewohner mit Lichteffekten vorgestellt. Deshalb müsst Ihr Euch unter anderem durch ein paar meiner Jellyfish-Fotos durchkämpfen.

 

Meine Quallen in allen Farben, ich fand das genial.




Etwas gruselig und dunkel - die Moräne.
Etwas gruselig und dunkel - die Moräne.
Ein grosses Seepferdchen - leider war es gar nicht so einfach zu Fotografieren, aber ich stells jetzt trotzdem mal rein.
Ein grosses Seepferdchen - leider war es gar nicht so einfach zu Fotografieren, aber ich stells jetzt trotzdem mal rein.

Ein riesen-Antennenwels
Ein riesen-Antennenwels

getarnte Echse
getarnte Echse
Meine erste Kakerlake in Australien
Meine erste Kakerlake in Australien

Nemo
Nemo
Nachbildung Barierre Reef
Nachbildung Barierre Reef

Nasenschildkröte (unter Wasser :-) )
Nasenschildkröte (unter Wasser :-) )

Der Unterwasser Tunnel - geniale Sache

Umschwommen wird man in diesem Kanal von Fischen und Tauchern.
Umschwommen wird man in diesem Kanal von Fischen und Tauchern.

Und dann noch die Seehunde-show

Nachdem ich dann wieder zurück im Hotel war, hab ich mich an den Strand gewagt. Da es gestern sehr stark gewindet hat und es dadurch recht sandig war, habe ich meinen Fotoapparat für einmal im Zimmer gelassen, was ein Glück: Kaum einige Meter am Strand entlang gewandert, beginnt es aus heiterem Himmel zu regnen (naja, warscheinlich nicht ganz, aber ich habe nur aufs Meer hinausgestarrt und dann kam das Wetter aus dem Hinterhalt). Und so wies hier regnet, ist es eben nicht nur ein bisschen nass sondern es kommt gleich Sinntflutartig und windet zusätzlich Quer. Jedenfalls versuchte ich mich zurück ins Hotel zu retten und war bis aufs letzte pflotschenass. Aber da es nicht wirklich kalt ist, sind solche Regengüsse eingentlich nicht so schlimm – war nur, wie gesagt, froh, dass mein Fotoapparat brav im Trockenen blieb.


Eine viertelstunde Später scheint die Sonne wie wenn nie was anderes gewesen ware.

Mooloolaba Harbour
Mooloolaba Harbour

13. April: Letzter Tag Sunshine Coast

Heute geht’s an der Sunshine Coast stürmisch weiter. Am morgen habe ich mich ins Hoteleigene Restaurant gewagt um zu Frühstücken – schlechte Idee. Ich weis jetzt definitiv dass die Bewertung in Booking.com korrekt war (hab ich erst gesehen als ich schon gebucht hatte. Es wurde mit einer 2.7 bewertet und unter anderem war die Restaurantbewertung ziemlich mies

Die wird leider durch meinen Eintrag auch nicht besser). Man klebt an den Tischen, weis nicht genau, womit die diese putzen (will ich auch nicht wissen) und wenn ich an meine leckeren Cappucinos und Eier Benedict etc, in den letzten Wochen denke werde ich traurig.

Ich entscheide mich für Brot (jep, das hat es tatsächlich nebst Toast) Butter und Honig und da ich mein Hirn zu spät einschalte denke ich mal wieder nicht daran dass es hier ja nur gesalzene Butter gibt. Wie man dazu Honig oder Konfitüre essen kann wird mir ein Rätsel bleiben. Vielleicht hätte ich doch lieber ein vegtemite probieren sollen, aber das macht mich am morgen jetzt definitiv nicht an.

Ich habe glück und das Wetter hält am morgen noch solange dass ich einen ausgiebigen Strandspaziergang machen kann ohne verregnet zu werden. Doch dann geht die sintflutartige – mit Windböen durchsetze – Regnerei los und ich verziehe mich in die Lobby um endlich an meinem interwiew zu schreiben. Das ist gar nicht so einfach. Ich habe zwar alles aufgezeichnet, aber wenn dann Worte vorkommen von denen Ihr keine Ahnung habt was sie bedeuten und wie sie geschrieben werden – versucht die mal in einem  Übersetzungsprogramm einzugeben. Ich habe also noch viel Arbeit vor mir und somit sind so „zwischendurch-Regentage“ gar nicht übel.

Am Nachmittag wage ich mich kurz über die Strasse – dort haben wir ein paar kleine Läden und eine Tankstelle und ich möchte mir was süsses holen.

Schlauerweise in Flip Flop da die Dolen das Wasser nicht mehr zu schlucken vermögen und mit meinem Knirps den ich aus der Schweiz mitgenommen habe und ja im Regenwald schon froh darum war. Leider muss ich mitteilen, dass er den heutigen Regen-mit-wind-zersetzt nicht überstanden hat und zwei der Stäbe gebrochen sind – also nicht „Queensland-Sturmtauglich“. Ich hoffe mal, dass es morgen, wenn ich auf den Bus muss, nicht mehr sintflutartig regnet. Und was soll ich sagen: da es fast keine andere Möglichkeit gab habe ich dem Restaurant heute abend noch eine Chance gegeben (hätte ja sein können dass es am abend besser aussieht) – ähm: ich hab mich für einen Cesar Salat mit Poulet entschieden. Der sah etwa so aus: Einen Haufen Salatblätter augeschichtet, darüber etwas Käse gehobelt, dann so gräuliche Pouletstückchen rundumverteilt, das ganze mit etwas undefinierbarer Mayonnaise aus der Flasche übersudelt und zuoberst als Krönung noch eine Sardelle drauf. Nix sosse sonst und einfach nur wäh. Hab dann den Käse rausgepopelt und hab dazu eine grosse Cola getrunken.

Wieder auf meinem Zimmer war ich dann doch froh um meine M+M’s, die mir über diese Enttäuschung hinweghelfen. Morgen geht’s über Brisbane an die Gold Coast für zwei Tage nach Surfers Paradise – jep, ich weis Nicole, aber erleben muss ichs trotzdem und es ist nah für’s Konzert in Logan am 15. April. Danach habe

ich ein kleines Hotelproblem da ja Ostern ist und halb Australien jetzt im Herbst nochmal an die Küste will. Es hat schon Hotels an der Küste, aber für 1000 Dollar die Nacht (inkl. Whirlpool im Zimmer). Wies aussieht werde ich dann „leider“ nochmal in Brisbane wohnen „müssen“ ich ärmste ;-) aber darum mache ich mir jetzt mal noch keine grossen Sorgen – ich nehms vorweg.