28. Mai: Cape le Grand and Great Ocean drive

So, alle, die sich jetzt auf Fotos aus luftiger Höhe gefreut haben muss ich leider noch vertrösten.

Nach einer sehr stürmischen und regnerischen Nacht (ich hatte schon Angst um mein Auto, da sich die hohen Tannen neben dem Motel bedenklich geneigt haben), schreckte mich ein Anruf aus den Federn.

Die Nummer kannte ich zwar nicht, sah aber anhand der Vorwahlt, dass es sich um jemanden in Australien handelt.

Nach meinem verschlafenen: yes, meldet sich Josh - mein persönlicher Pilot, mit den Worten, er hoffe, mich nicht geweckt zu haben (gut, es ist schon 7 Uhr, da ist man ja in den Ferien schon wach und angezogen, hihi).

Er frag mich, wielange ich in der Stadt sei, da das Wetter am heutigen Tag nicht wirklich toll sei.

Da ich mir die Gedanken ja auch schon gemacht hatte, erkläre ich ihm, dass ich am nächsten Tag nach Albany fahren würde und es ok wäre, wenn wir einfach so früh als möglich am morgen abmachen könnten.

Nun steht mein provisorischer Start morgen früh um 8 Uhr auf dem Programm - drückt mir die Daumen dass das Wetter mitmacht.

Wenn man meine Fotos vom heutigen Tag so anschaut, hat man nicht wirklich das Gefühl dass es schlechtes Wetter war, aber ich mache Euch dann während des Berichts darauf aufmerksam: man sieht es auf dem Meer draussen, ist es nicht wirklich so sonnig und gut wie hier am Festland.

Da ich ja sowieso heute Nachmittag noch den Weg in den Cape le Grand Nationalpark unter die Räder genommen hätte, mache ich das jetzt am morgen, in der Hoffnung dass das Wetter einigermassen mitspielt, was es dann auch wirklich macht.

 

Das Essen gestern abend war übrigens sehr lecker und die Ambiente war sagenhaft.
Das Essen gestern abend war übrigens sehr lecker und die Ambiente war sagenhaft.

Ich versorge mich vor der Fahrt in Esperance noch mit Trink-und Essbarem und düse los. Die Fahrt dauert nicht allzulange und am Eingang des Parks ist kein Ranger zu sehen. In dem Fall muss man sich ein Ticket selber lösen. Da ich ja noch in Perth eine Monatskarte für alle Parks gelöst habe, kann ich einfach durchfahren.

Meinen ersten Stop mache ich am Lucky Beach. Leider sind die Kanguruhs, die man hier oft zu sehen bekommt, am morgen früh noch nicht wirklich dort, aber ich habe ja schon mal eins gesehen :-)

Toll ist, dass sich die Sonne zeigt, so kommen die Farben erst richtig zur Geltung.

Den "Berg" den ihr auf dem nächsten Bild seht ist der Frenchman Peak. Er ist 260 Meter hoch und man könnte ihn besteigen. Nicht ganz ohne, sehr steil und jetzt wo die Steine nass sind, für mich keine Option.

Der nächste Strande ist die Thistle cove - einer schöner als der andere. Die Fahrt hierhin hat sich wirklich gelohnt.

Als nächstes fahre ich die Hellfire Bay an. All diese Strände befinden sich im Le Grand Nationalpark und ich denke im Sommer ist man hier nicht so alleine wie ich es gerade bin.

Der Frenchman peak von nahem. Von hier aus würde man die Wanderung in Angriff nehmen.

Vom Le Grand Beach aus kann man bei Ebbe mit einem Geländewagen die Strecke nach Esperance am Strand entlang zurücklegen. Dazu braucht es aber mehr als etwas Mut, ich möchte das jedenfalls nicht machen.

Als ich zurück nach Esperance fahre (über die normale Strasse, hihi), begegnen mir wieder die schwarzen Kühe, die man hier überall sieht. Ich habe gelesen, dass bei der ersten Besiedelung des Gebiets Probleme mit Viehzucht und Ackerbau bestanden haben, da der Boden sehr Salzhaltig ist. Mir kommt hier spontan die Camargue in den Sinn. Dort ist es ja auch sehr sumpfig und man gewinnt Salz (hier nennen sie das Gebiet Wetland - passt also auch). Und vielleicht sind das ja tatsächlich von der Rasse her dieselben Tiere wie in der Camargue und kommen gut mit diesen Verhältnissen "zschlag". Also falls wir hier nicht nur Vogelkundige Mitleser haben sondern auch "Kuhkundige" - bin gerne für Informationen bereit :-)

Der Tag ist noch jung und so habe ich Zeit für den Great Ocean Drive. Ich musste gestern schon schmunzeln, als mir die nette Lady an der Rezeption erklärt hat, dass ich den unbedingt fahren muss.

Also vorab gesagt: er steht von den Stränden und der Aussicht mit nichts der Great Ocean Road von Melbourne Richtung Adelaide nach, aber ich musste lächeln, weil der Name ja schon etwas an seinen grossen Bruder anknüpft.

Man fährt rund 40 Kilometer eine Art Rundtour. Zuerst am Meer entlang und als letztes fährt man dann noch in die Wetlands unter anderem zum Pink Lake (also natürlich nicht MEINEN, den ich morgen hoffentlich mit meinem Piloten anfliege, sondern der neben Esperance).

Die Aussicht ist fantastisch, und so geht es Kilometer um Kilometer, man kann sich kaum sattsehen :-)

Es ist sehr windig und nicht wirklich warm - einen einzigen Surfer konnte ich ausmachen - ein ganz wilder :-)

So, und anhand des nächsten Bildes kann ich Euch nun zeigen, was ich damit gemeint habe, dass wir am Festland recht gutes, sogar sonniges Wetter hatten. Wenn man aber aufs Meer hinaus schaut, sieht man dass es beim Recherche-Archipel draussen schlecht Wetter ist und sogar regnet. Da hätte man dann wirklich keine gute Sicht gehabt - und ob ich meinen pinken See dann wirklich hätte fotografieren können, wäre eine ziemlich unsichere Sache. Die Insel auf der der Lake Hillier liegt, ist eine von diesem Archipel.

Der Recherche Archipel erstreckt sich übrigens über 230 Kilometer und besteht aus 105 Inseln. Wer mehr dazu erfahren mag klickt hier :-)

Und dann komme ich also in die Wetlands und ein Wegweiser macht mich auf den Pink lake aufmerksam. Ich parkiere mein Auto und begebe mich zum Aussichtspunkt. Und siehe da: der Pink lake.......

.....was ? Ihr seht nichts Pinkes? Ich auch nicht. Und um mich zu vergewissern, schaue ich noch auf der Informationstafel nach, ob ich auch wirklich auf den richtigen See hinunterschaue......

Ich habe dann im Internet nochmal ganz genau nachgelesen. Da steht deutlich dass der Pink Lake in Esperance nicht immer seine pinke farbe zeigt, dass aber "Mein" Lake Hiller IMMER Pink ist.

So meine Lieben und wenn das morgen mit dem Flug klappt und der See nicht im Ansatz eine Pinke Farbe zeigt, erwürge ich meinen Piloten (vielleicht erst wenn wir zurück sind, hihi).

Showy Banksia - Banksia speciosa
Showy Banksia - Banksia speciosa

Zurück in Esperance mache ich nochmal an der Esplanade halt. Dort gibt es den sogenannten Tanker Jetty. Der ist zwar am Zerfallen, aber man hat ihn als Überbleibsel der früheren Zeit stehenlassen. Sieht irgendwie noch imposant aus.

So, nun ist alles für morgen vorbereitet: Das Hotelzimmer ist bereits abgerechnet, da ich gleich um 7 Uhr los will, Reisetablette liegt bereit, wie auch die Sachen, die ich für den Flug morgen benötige.

Wenn alles klappt, gibt es einen recht ausgefüllten Tag, da ich ja nach dem Rundflug gleich losfahre Richtung Albany. Aber es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nicht auf dem Flug heute zu bestehen.

Liebe grüsse und bis morgen

Karin