17.+18. Mai: Anreise Perth und erstes Mal Mamma Mia

So, nun ist es tatsächlich wieder soweit, und ich habe vor 6 Stunden Australischen Boden betreten.

Ich fliege eine weitere Grossstadt in Australien an, besser gesagt, die zweitletzte, die mir noch fehlt. Nun war ich schon in Brisbane, Sydney, Melbourne, Adelaide, aber auch in Alice Springs, Hobart und Cairns.

Dieses Mal also Perth und dann fehlt mir nur noch das Top End und Darwin. Nicht, dass ich dann alles gesehen hätte, aber ich habe in jeder Ecke des Kontinents schon mal reingeschnuppert (gut, bei Sydney wars jetzt mehr als ein Reinschnuppern, aber da ticke ich ja sowieso irgendwie anders.

Stolz bin ich vor Allem, dass mein superknapper, etwas verrückter Plan aufgegangen ist, und ich knappe 2 Stunden nach der regulären Landung tatsächlich im Theater sass.

Aber alles der Reihe nach:

Nachdem ich in den letzten Wochen 1x 1 geschlagene Stunde auf der Autobahn im Stau stand und vor ein paar Tagen dann noch über eine halbe Stunde in einem defekten Zug kurz vor Basel verbringen musste, war mir klar: ich bin genügen früh am Flughafen. Und da es irgendwie mit dem Zug doch noch etwas sicherer ist, bringt mich Felix um Zehn Uhr nach Rheinfelden an den Bahnhof, wo ich in den Flugzug steige. Übrigens: Claudia, ich konnte ein Sparticket für 16 Franken 1. Klasse kaufen, das hat sich auf jeden Fall gelohnt, danke für den Tipp).

Eingecheckt habe ich gestenr bereits online und so muss ich nur noch meinen Koffer abgeben.

Das kann man 3 Stunden vorher und ich bin eine der ersten, die am Schalter steht und ich muss für einmal nicht anstehen.

Der Foodcorner macht mich heute irgendwie nicht an. Normalerweise fliege ich ja am abend, jetzt über den Mittag ist aber sehr viel los und die Tische sind recht schmuddelig. Also entscheide ich mich, im Upperdeck-Restaurant etwas gediegener zu essen - man gönnt sich ja sonst nichts. ;-)

Die Zeit vergeht im Flug und schon gehts durch die Pass- und Sicherheitskontrolle - alles Routine, auch mit dem künstlichen Kniegelenk (einfach kitzlig darf man nicht sein, hihi).

Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, Tagsüber am Flughafen zu sein. Seit vier Jahren hatte ich jetzt wirklich nur Nachtflüge - ist mal was neues.

Nach einem Starbucks-kaffee fast direkt beim Gate, gehts ans boarding. Es hat tatsächlich sehr wenig Passagiere und ich habe meine Sitzreihe für mich alleine, juhui. So habe ich übrigens darauf verzichtet, von meinen heftigen Schlaftabletten einzuwerfen. Habe trotzdem ein Kotzgüggli genommen beim Flugzeug verlassen, wäre aber nicht nötig gewesen.

Als dann die Mitteilung kommt, dass die Türen geschlossen werden, bin ich sicher: ich habe gaaanz viel Platz.

Letztes Mal Sicht auf Schweizer Boden
Letztes Mal Sicht auf Schweizer Boden

Da ich dieses Mal selber direkt bei Emirates gebucht habe, um Meilen einzulösen, habe ich vor ein paar Tagen noch das Menu gewechselt. Man kann jederzeit Fleischlose, Laktosefreie oder sonstige Menus kostenlos auslesen und so habe ich mich entschieden, dass es jetzt mal das Früchtemenu gibt (die fleischigen Sachen finde ich jeweils nicht so toll und ich brauche im Flieger nicht unbedingt etwas warmes. So kommt also mein Früchtemenu, und die haben es wörtlich genommen: sonst ist fast nichts drauf, einfach Vorspeise: Früchte, Hauptspeise: Früchte, Dessert: Fruchtsalat, hihi.

von den 6 Stunden Flugzeit bis Dubai verschlafe ich die meiste Zeit, und so geht meine erste Etappe mega schnell vorbei.

Dubai im Anflug
Dubai im Anflug

In Dubai pünktlich gelandet, habe ich ja bereits Routine und weis wo was ist. Zeit bleibt gar nicht so viel, und schon bald heisst es wieder boarding. Auch auf diesem Flug hat es nicht soviele Passagiere, sodass ich mich auch hier wieder auf eine 3er Reihe für mich alleine freuen darf.

Allerdings bekommt diese Freude einen herben Dämpfer, da wir mit einer Verspätung von 40 Minuten losfliegen. Der Captain erklärt, dass zu der Zeit, an der wir abfliegen sollten, auf dem Flughafen am meisten los ist und wir warten müssten.

Eigentlich könnte man meinen: Karin hat es doch nicht eilig, sie hat ja 4 Wochen Zeit um Australien zu geniessen. Tja, dieses Mal ist es etwas anders (und eigentlich war es sowieso verrückt zu denken, dass ich - knappe 2 Stunden nach der regulären Landung in Perth bereits im Musical sitzen könnte. Ich hatte mir ja extra ein Hotelzimmer gleich neben dem Theater gebucht - nicht irgendeins, sondern das Crown Metropole Perth - so eine teure Übernachtung habe ich für den Rest meiner Ferien nicht mehr (werde auch gleich nach meiner ersten Nacht hier, das Hotel wechseln.)

Jedenfalls dachte ich, vielleicht, wenn mein Koffer nicht als letzter käme und sie mich nicht am Zoll aufhalten würden, sollte es vielleicht, vielleicht reichen.

Aber mit einer 40 Minütigen verspätung würde ich es wohl doch erst auf den zweiten Teil nach der Pause schaffen.

Wegstecken und nicht dran denken, ändern kann man das sowieso nicht.

Als wir dann endlich abfliegen und der Captain evtl. etwas mehr Gas gibt als üblich, haben wir noch eine Verspätung von 20 Minuten..... wer weiss, vielleicht reichts ja doch.

Auch auf diesem Flug - knappe 11 Stunden, Perth ist näher als Sydney :-) - schlafe ich mehr als das ich wach bin. Das essen macht mich dieses Mal überhaupt nicht an - habe eine Indische Vegiversion bestellt, die ist imfal wirklich etwas scharf. Macht aber nichts, ich hatte ja in Dubai noch einen Burger ;-)

Einmal Hamburger zum arabisch lernen bitte :-)
Einmal Hamburger zum arabisch lernen bitte :-)

Ach ja, und dann muss man ja brav den deklarationszettel für Australien ausfüllen. Schaut jemand von Euch auch ab und zu Boarder Patrol Australia? Dort gibt es immer wieder Leute, die versuchen Lebensmittel nach Australien einzuschmuggeln, was absolut verboten ist. Musste lachen, als ich den Zettel vor mir hatte - sie lesen in der Fernsehsendung immer genau die Sätze vor, hihi. Achtung Tina und Max: bitte Eure Kreuzchen am richtigen Ort machen, gell? ;-)

Nachdem alles brav ausgefüllt ist, kanns ans Landen gehen. Ich habe alles bereit: Voucher fürs Hotel, Geld für den Taxichauffeur, Pass und gelber Zettel - auf gehts. Wir landen schlussendlich um 18 Uhr, somit habe ich exakt anderthalb Stunden Zeit.

Wir erreichen die Australische Küste
Wir erreichen die Australische Küste

Und dann geht also mein kleiner Wettkampf gegen die Zeit los. Ian hat sich gemeldet, dass wir uns nach dem Musical kurz treffen können und ich schreibe kurz zurück. Dann ab zur Passkontrolle. Das geschieht für die meisten (auf jeden Fall auch für die Schweizer) mitlerweilen automatisch: man hält den Pass in eine Maschine, darf dann vortreten und eine Kamera macht den Gesichtscheck. Schwupps, erledigt. Dann ab zum Kofferband - und was passiert? (bisher war mein Koffer immer der letzte): Mein Koffer kommt mir doch tatsächlich bereits entgegen - juhui. Also raus aus dem Flughafen, erstes Taxi geschnappt, Felix angerufen dass alles ok ist, und 20 Minuten später stehe ich in der grossen Eingangshalle des Crown Metropol - gleich daneben - also wirklich gleich daneben, man kann sogar durch eine Verbindungstür rüber - ist das Theater. Kann also fast nichts mehr schiefgehen.

Das Hotel ist sehr gediegen und so darf ich meinen Koffer nicht selber mit hoch nehmen, er wird gebracht. Ich weise einfach noch auf die dringlichkeit hin, dass ich eigentlich schon unter der Dusche stehen sollte, hihi.

Das klappt dann auch und mein Koffer erreicht ein paar Minuten nach mir mein Zimmer. Koffer aufmachen, Kleider paratlegen, ab unter die Dusche und schon bleibt nur noch eine viertelstunde zum anziehen, Portemonnaie schnappen, Ticket mitnehmen und rüber ins Theater.

Boah, hätte nicht geglaubt dass das klappt, aber so bin ich also doch von Anfang an dabei (nächstes Mal schaue ich wieder, dass ich am morgen um 6 Uhr ankomme und nicht abends, das ist definitiv nichts mehr für meine nerven.

Mamma Mia ist genial, alle Sänger haben supertolle Stimmen, aber darüber werdet Ihr dann schon noch das Eine oder Andere zu hören bekommen.

Nachdem die Show zu Ende ist, treffe ich Ian vor dem Theater. Es gibt eine herzlichen Begrüssung und zwei der Muffins, die es gestern bei der Premiere (hier opening night genannt) gegeben hat. Heute hatte er nicht viel Zeit und ich geniess gerne mein überteuertes Zimmer ein paar Stunden länger, sodass wir uns für morgen nach der Vorstellung auf einen Drink verabredet haben.

Morgen habe ich dann ja noch nicht wirklich viel Programm, ausser Hotel wechseln und einen ersten Blick auf die Stadt werfen. Die Sightseeingtour mache ich dann übermorgen. So kann ich mir einen ersten Überblick verschaffen.

Liebe grüsse und bis bald Karin