Ich bin früh wach - so ganz gut habe ich in diesem etwas kurligen Motel nicht geschlafen. Aber als ich die Vorhänge öffne und die Sonne scheint, steht einem tollen Tag nichts im Wege.
Ich habe zwar noch genügend Zeit, aber es schadet sicherlich nicht, früh genug am Ort des Geschehens einzutreffen (freie Parkplatzwahl, hihi).
Als ich ankomme, ist schon richtig was los: Die Damen vom Theater bereiten das Mittagessen vor. Für 5 Dollar kann man sich einen Gutschein kaufen und bekommt dann nach der Vorstellung Einen hübsch angerichteten Teller mit Toast-sandwiches und süssem Gebäck.
Ausserdem steht der Tourbus schon da und sie sind fleissig am Einrichten.
Ich parkiere auf der Wiese (mein Auto dankts dass ich nicht in den Dreck fahren muss) und begebe mich zum Haus. Dort begrüsse ich zwei Junge Damen, die sehr offiziell aussehen. Ich stelle mich als Fotografin vor, und schon strahlt die eine vor sich hin, umarmt mich und meint, sie sei Linda und wir hätten zusammen emailkontakt gehabt. Sie ist also die nette Dame, die es ermöglicht hat dass von der Schweiz aus mein Ticket bekommen hatte, obwohl das Ticketsystem ihres Performing-Centers nicht für Europa ausgelegt ist.
Sie stellt mir ihre Kollegin vor und erklärt, dass sie mir bereits einen Stuhl reserviert hätte, weil Ian sie wegen des Fotografierens gefragt hat.
Ich bedanke mich und gehe mal ins Gebäude rein. Es ist wirklich sehr klein, aber sie haben sich mega Mühe gemacht, eine Bühne aufzubauen, Scheinwerfer etc. - alles ist vorhanden. Es ist das erste Konzert dass sie hier draussen machen und es sollen mehr folgen. Ihr Performing Center in der Stadt wird umgebaut und so könnten sie trotzdem kleinere Events durchführen.
Ian und Scott begrüssen mich herzlich wie immer und heute ist nun auch Derek richtig aufgetaut und knuddelt mich ebenfalls ab. Sie haben mega freude an den Fotos und können nicht begreifen, dass ich nicht zufrieden bin. Ich erkläre, dass es fürs anschauen auf dem Handy schon ok, ist, aber dass sie halt sehr körnig sind, wenn man sie vergrössert.
Es wurden auch heute nicht DIE optimalen Fotos, aber einen Einblick in die Show geben sie und vielleicht bekomme ich morgen nochmal die Chance in Frankston. Dort sitze ich ebenfalls recht nah an der Bühne und die Lichtverhältinsse werden besser sein.
Ich setze mich in den Zuschauerraum und geniesse die letzten Vorbereitungen mit Einsingen, Mikros testen und Derek's relativ hilflosen Versuch, eine Ecke ohne Teppich zu finden, damit er Stepptanzen kann :-)
Langsam trudeln draussen die Zuschauer ein. Die meisten halten sich noch etwas draussen an der Sonne auf, dort ist es schön warm. Im Gebäude selber ist es ziemlich fröstelig.
Die meisten kaufen auch noch Mittagessengutscheine und Bingo-Lose (das kennen wir doch noch von den Morning-Melodies-Konzerten in Queensland, da gibt es dann am Schluss eine Verlosung).
Und dann füllen sich so langsam die Reihen und die Show beginnt.
Ich werde mit dem Hochladen der Fotos - auch auf Ians's Seite, bis zu Hause warten müssen, da es eine riesige Datenmenge ist und Ewigkeiten dauert. Sorry für diejenigen, welche kein Facebook haben. Für die anderen wäre hier der Link zum Fotoalbum auf Facebook (da kann man 90 Fotos einfach locker hochladen - aber wie gestern schon geschrieben, in einer schlechteren Quallität). HIER gehts zum Link.
Nach dem ersten Lied wird es plötzlich laut im hinteren Teil und ich denke schon, hey, das gibts doch gar nicht dass da einfach drauflosgeplaudert wird. Dann wird klar: es sind einige zu spät gekommen (einer der Busse) und so überbrücken die Drei mit lustigen Sprüchen die Szenerie, bis alle ihre Sitzplätze eingenommen haben.
Am Schluss gibt es sogar eine Standing Ovation - es haben alle riesigen Spass.
Als die Show zu Ende ist, kommt noch die Ziehung des Bingos. Da die Männer von Kings of Croon nicht gebraucht werden, verschwinden sie durch die hintere Tür von der Bühne.
Wir haben abgemacht, dass wir nachher draussen noch ein paar Bilder schiessen, und da ich weiss, dass - Ian jedenfalls - immer sehr gerne sehr schnell seine schicke Kluft loswird, düse ich aus dem Saal und klopfe draussen an die Tür des Dress-Rooms. Die geht auf und: genau: Ian hat sich schon seines Kittels und seiner Kravatte entledigt. Ich schaue ihn nur vorwurfsvoll an und meine: No Ian, we would take shots outdoor :-) - er fasst sich an den Kopf und wirft sich wieder in Schale.
Es gesellt sich zum Fototermin noch der Typ von der Lokalpresse dazu und fragt, ob er auch ein Foto machen darf.
Wir packen die Sachen alle wieder in den Tourbus und da kommt der Reporter zu mir, fragt, ob ich bitteschön auch aufs Foto käme, welches er von den Veranstaltern macht und danach führt er mit mir tatsächlich ein kleines Interview (das soll in der Zeitung erscheinen, hihi). Ich gehe zu Derek, Scott und Ian zurück und sage: hey, ich wurde gerade interviewt - hihi, die drei haben nicht schlecht aus der Wäsche geguckt.
Wir bekommen auch unsere Teller mit Häppchen und danach gehts ums tschüss sagen. Linda wünscht mir noch ganz tolle Ferien und verspricht, mir den Bericht per Email zu schicken (habe ihr noch meine Visitenkarte dagelassen).
Die Kings of Croon fahren heute nicht direkt nach Frankston, sie übernachten in Melbourne und Ian hat noch eine tolle Überraschung: Amber kommt heute abend von Sydney und wird morgen bei den Vorstellungen mit dabei sein - ich freue mich schon darauf, sie wiederzusehen.
Wir verabschieden uns uns ich mache mich auf den Weg nach Frankston. Das ist nicht ganz so weit zum fahren und ich habe mit Scott noch angeschaut, wo ich am besten fahre - meine Navys haben mir zwei Wege vorgeschlagen, wovon der eine zwar schneller wäre, aber man bleibt recht lange auf dem Highway nach Melbourne. Ich entscheide mich für die Strecke, die Scott mir vorschlägt und bin auf einer wunderschönen Strasse Überland unterwegs.
Ich bin froh, als ich in meinem Hotel angekommen bin - ist ein etwas teureres, aber ich bin mega happy. Sauber, warm, und es müffel nicht - so lässts sich leben.
Einzig der Koch fehlt mir: ich habe ein richtiges Studio mit einer richtig schönen Küche - da könnte mich Felix jetzt so richtig verwöhnen - aber leider geht das nicht und so begebe ich mich nur noch ins Restaurant unten in meinem Hotel um mich anschliessend mit 600 Fotos zu befassen.
Heute werde ich mit Sicherheit besser schlafen als gestern Nacht - hier ist es viel viel gemütlicher.