Nachdem ich ja gestern sehr früh ins Bett gegangen war, bin ich am Morgen schon relativ früh wach. Meine nächtliche Bettflucht endete beim ersten Versuch in meinem Kleiderschrank. Ich mache ja eigentlich nie Licht und nehme höchstens das Handy, um eine kleine Lichtquelle zu haben. Wie in so vielen Australischen Häusern, sind auch hier die Wandschränke eingebaut. Ich - noch etwas Orientierungslos in der ersten Nacht, erwische die falsche Türe aus meinem Zimmer und erschrecke mich ziemlich heftig, als anstatt ein Ausgang, mein Koffer vor meiner Nase erscheint. Gut, peng: ganz wach, aber nach dem ersten Schock klappt es dann doch und schon kurze Zeit später bin ich schon wieder am schlafen.
Da auch Tina und Max früh auf den Beinen sind, es aber für unseren Tagesplan keinen Sinn macht, jetzt schon zum Nationalpark aufzubrechen, machen wir einen gemütlichen FlipFlop-Spaziergang durch den Park ins nahegelegene Einkaufszentrum (ja es ist Sonntag, aber das spielt ja in Australien keine Rolle). Dort setzten wir uns in ein gemütliches Kaffee und gönnen uns einen leckeren Kaffee und ein kleines Frühstück.
Zurück im Haus packen wir alles für unseren Trip in den Point Nepean National Park. Nebst genügend Wasser kommt ein kleiner Snack sowie Sonnencrem mit.
Im Point Nepean Nationalpark befindet sich unter anderem die ehemalige Quarantäne-Station. Eindrückliche alte Gebäude, teilweise von 1852. Ursprünglich wie der Name sagt als Quarantäne-Station genutzt, wurde sie später vom Militär weiterverwendet.
Alle Gepäckstücke wurden, bevor sie zum Festland gebracht wurden, durch eine Röhre mit heissem Dampf befördert, um Keime abzutöten. Für damalige Verhältnisse schon eine recht moderne Anlage.
Aber das eigentlich Tolle ist die Halbinsel selber. Man darf nicht bis ganz hinten selber mit dem Auto fahren, es gibt aber einen Shuttel-Bus. Da bereits die Strecke von der vordersten Spitze fast 5 Kilometer zu laufen ist, gönnen wir uns den Bus bis dahin.
Unser Buschauffeur muss jeweils aussteigen, um mit seinem Kartenlesegerät überhaupt Kontakt zu haben, damit man mit der Karte den Fahrschein bezahlen kann.
Von der Landspitze aus sieht man nun aufs andere Ufer bei der Einmündung in den Port Philipp. Hier befinden sich noch alte Geschütze, Bunker etc. welche im 2. Weltkrieg zur Verteidigung gedient haben.
Ganz an der äussersten Landspitze kann man schon mal fast bis zum Wasser runter - das erste Zückerchen ist dann, wieder zur Strasse zurückzukehren, um die Wanderung zurück zum Anfangspunkt zu machen.
Ihr wisst, wie ich das Treppensteigen liebe (habe ich doch fleissig geübt in den letzten Wochen). Allerdings haben wir dann einen anderen Weg genommen, um uns noch den Bunker mit dem alten Munitionsdepot anzuschauen - aber vom Höhenunterschied her ist das doch sehr anschaulich :-)
Es ist eine wunderschöne Strecke, welche wir bis zum Ausgangspunkt, der Quarantänestation, zurücklaufen. Erst ein Stück auf der Strasse, dann auf sandigen, schmalen Wegen, bishin zu breiten sandgewalzten Pfaden.
Auf der Halbinsel befindet sich auch noch eine Radarstation, die immer noch in Betrieb ist.
Wenn man will, kann man den letzten Teil des Weges am Strand zurücklegen. Wir ziehen uns die Schuhe aus und geniessen das Laufen im nassen Sand.
So langsam kommt unser Ziel in Sicht: die Quarantänestation :-)
Ständige Begleiter (vor allem, wenn es nicht so stark windet), sind die lästigen kleinen Fliegen, die einen in Ohren, Nase, Augen und Mund fliegen.
Zurück bei der Quarantänestation, versuchen wir unsere Füsse wieder vom Sand zu befreien. Ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass wir für unseren letzten Punkt des Tagesplanes noch etwas früh sind und so fahren wir noch zur London Bridge, einem Lookout, welcher ebenfalls im Point Nepean Nationalpark befindet, allerdings auf der offenen Meerseite.
Und dann entführen mich Tina und Max in ein Burger-Restaurant. Auf meine Frage, ob wir noch Pommes bestellen, meinen die Beiden, nein, eigentlich nicht, die Burger seien sehr gross. Wir nehmen dann trotzdem Chips von Sweet Potatoes. Als aber unsere Burger kommen, weiss ich, was sie gemeint haben: hier mus niemand hungrig vom Tisch.
Das Restaurant heisst Spitfire und ist von oben bis unten dekoriert mit Schildern, Hüten, einfach allem, was mit der Fliegerei zu tun hat.
Der Burger war wirklich mega lecker.
Nach dem Essen gehts zurück nach Hause wo wir es uns nach einer verdienten Dusche gemütlich machen. Erst der zweite Tag meiner Australienreise, aber ich durfte schon soviel erleben - meine Ferien machen Spass.