Nach einer etwas frischen Nacht in unserer Unterkunft auf Phillip Island haben wir alles zusammengepackt und machen uns auf den Weg nach Sorrento, wo wir für 14 Uhr ein Fährticket haben, um nicht nach Melbourne um die Meeresbucht zu fahren. So spart man recht viel Zeit ein. Die Idee hatte Tina und wir freuen uns schon länger darauf.
Felix findet es sehr spannend, wie hier gebaut wird. Die Häuser sehe eigentlich aus, als wären sie stabil aus Backsteinen gebaut. Fakt ist aber, dass es sich meistens um Holzgerüste handelt, die einfach im unteren Bereich vorgemauerte Steine haben.
Auf dem Weg sehen wir immer wieder Neubauten und Felix fotografiert sie.
Ich lese, dass man eine Stunde vor Abfahrt der Fähre einchecken kann und so schauen wir, dass wir genügend früh da sind.
Die Fahrt läuft tip top. Die erste Strecke ist dieselbe, die wir von Narre Warren aus gefahren sind und erst nach einem guten Stück biegen wir dann Richtung Mornington Peninsula ab.
Als wir in Sorrento ankommen und den Abzweiger Richtung Fähranleger nehmen, stehen wir direkt im Stau - und das anderthalb Stunden vor der geplanten Abfahrt.
Es geht nichts mehr und ich bin froh, habe ich es noch über die Kreuzung geschafft und stehe nicht mehr auf der Hauptstrasse.
Als der Fahrer vor mir aussteigt geselle ich mich zu ihm und frage ob er weiss, wie das hier abläuft. Ich habe angenommen, dass er nicht zum ersten Mal da ist.
Er meint, es sei auch sein erstes Mal hier, aber er habe gehört, dass es Probleme mit der einen grossen Fähre gebe, die sei wohl defekt.
Es braucht Geduld und ich bin einfach froh, sind wir so früh dagewesen.
Plötzlich regt sich vor uns etwas und wir kommen dem Fähranleger Stück um Stück näher.
Kurz vor der Barriere kommt eine Mitarbeiterin vorbei und spricht mit jedem der Fahrer vor mir. So auch mit mir. Sie erklärt, dass es Probleme gäbe, ich aber auf die Fähre um 14:30 Uhr kommen würde. Das hört sich schon mal gut an und nach meiner Zeitrechnung müsste es passen, dass wir vor Sonnenuntergang (und der gefährlichen Dämmerung für die Wildtiere) beim Hotel ankommen würden.
Nach der Schranke werden wir in 12 Bahnen eingewiesen - wir stehen auf der dritten von rechts, der 10.
Als die Fähre anlegt können genau die drei Bahnen auf die Fähre fahren. Der Rest (Bahn 1-9) müssen auf die nächste Fähre warten - hui, Glück gehabt.
Wir dürfen aussteigen und uns frei auf der Fähre bewegen. Die Überfahrt dauert 40 Minuten und es ist sehr kurzweilig. Wir kreuzen dabei zwei der grösseren Fähren, da passen auf jeden Fall mehr Autos drauf als auf der kleinen, auf der wir sind.
Wir haben Ferien, keinen Stress und geniessen es einfach (ich natürlich immer mit dem Zeitplan im Hinterkopf, der mir gerade um die Ohren zu fliegen droht).
Lustigerweise werden wir immer wieder gefragt, ob wir zusammen ein Foto möchten wenn die Leute uns zuschauen. Ausserdem kam heute eine Frau auf mich zu die fragte, was das denn für eine Sprache sei, die wir da sprechen.
Sie erkennen zwar irgendwie dass es wohl Deutsch ist, aber doch irgendwie kurlig. Der Frau heute habe ich erklärt, dass wir zwar schreiben und lesen in Deutsch, dass wir aber dialekte sprechen, die die Deutschen meist nicht oder nur sehr schwer verstehen. Sie meinte dann: ah, eine art Geheimsprache - stimmt, das hat was.
In Queenscliff angekommen stelle ich das Navi wieder ein und wir nehmen den kürzesten Weg nach Apollo Bay. Das heisst, nicht über die Great Ocean Road sondern quer durch den Otway Forrest Park, eine hügelig Waldige Strecke. Wir fühlen uns wie auf einer Bergstrecke in der Schweiz und kommen noch vor Sonnenuntergang in Apollo Bay an.
Das war so nicht ganz geplant, aber es hat schlussendlich alles gekappt.
Das Motel, in dem wir die nächsten 4 Nächte logieren ist mega schön. Grosse, saubere Zimmer - sogar schon geheizt - und eine total nette Dame an der Rezeption. Hier lässt es sich für die nächsten Tage wohnen und wir haben für einmal noch keine fixen Pläne, was auch gut tut (und mein Knie sagt zu einer kleinen Pause auch nicht nein - das lange Sitzen war heute nicht wirklich förderlich).
Apollo Bay (und zwar direkt an der Hauptstrasse zwischen den Restaurants und Geschäften) war eine super Idee. Wir können das Auto stehenlassen und probieren heute Abend gleich mal das grosse Pub vom Apollo Bay Hotel aus. Voll lecker, nette Bediengungen und einfach nur 5 Minuten weg von unserem Motel "The International".
Auf dem Rückweg machen wir noch im Süssigkeitenladen halt - ein kleines Paradies für Gummitierchen, Schokolade und sogar Glace. Ausserdem erklärt mir der Chef, dass sie sehr leckeren Kaffe hätten, wenn wir morgen früh vorbeikommen möchten. Frisch gemahlen und die Milch von den Kühen aus dem Hinterland.
Dasa probieren wir sehr gerne aus - jetzt gehts aber erst zurück ins Hotel, fertig einpuffen, Bericht schreiben und dann ab unter die Decke zum Kuscheln.
Liebe Grüsse Karin